Artigo Acesso aberto Revisado por pares

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland

2007; Springer Science+Business Media; Volume: 50; Issue: 5-6 Linguagem: Alemão

10.1007/s00103-007-0220-z

ISSN

1437-1588

Autores

Liane Schenk, Ute Ellert, Hannelore Neuhauser,

Tópico(s)

Adolescent and Pediatric Healthcare

Resumo

Mit der Integration eines migrationsspezifischen Zugangs ist es im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) erstmals gelungen, Personen mit Migrationshintergrund entsprechend ihrem Anteil in der Bevölkerung an einem bundesweiten Gesundheitssurvey in Deutschland zu beteiligen. In diesem Beitrag werden die migrationsspezifische Vorgehensweise sowie die Definition des Migrantenbegriffs und seine Operationalisierung im KiGGS vorgestellt, die Repräsentativität der Migrantensubstichprobe diskutiert sowie erste Daten zu ihrer Zusammensetzung präsentiert. An der Studie haben sich 2590 Kinder und Jugendliche mit (beidseitigem) Migrationshintergrund beteiligt, das sind in der gewichteten Stichprobe 17,1% aller Kinder und Jugendlichen. Weitere 8,3% der Kinder und Jugendlichen verfügen über einen einseitigen Migrationshintergrund. Die beiden größten Herkunftsgruppen unter den untersuchten Migrantenkindern sind mit 28,2% türkeistämmige und mit 20,4% russlanddeutsche Kinder und Jugendliche. Im Vergleich zu Nicht-Migranten ergeben sich Differenzen hinsichtlich des sozialen Status der Familien, der Stadt-Land- und Ost-West-Verteilung. Betrachtungen zur Repräsentativität der Migrantenstichprobe zeigen, dass im Vergleich zu den Nonrespondern die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen mit geringerem Bildungskapital unterrepräsentiert sind, während sich hinsichtlich der Merkmale Geschlecht des Kindes, Berufstätigkeit des Vaters, Raucherstatus der Mutter keine Verzerrungen konstatieren lassen. Weiterhin schätzen Nichtteilnehmer den Gesundheitszustand ihrer Kinder besser ein als Teilnehmer. Die erfolgreiche Einbindung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im KiGGS bringt ausreichend große Fallzahlen und eine Vielfalt an Informationen mit sich, die differenzierte migrationsspezifische Analysen möglich machen. So werden die KiGGS-Daten dazu beitragen können, einige der derzeitigen Wissenslücken zur Gesundheit von Migrantenkindern zu schließen.

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