Biologische Auswirkungen des Abwassers einer Öl-Raffinerie in einem Vorlandgebiet an der Nordsee
1968; Springer Nature; Volume: 17; Issue: 1-4 Linguagem: Alemão
10.1007/bf01611233
ISSN0017-9957
Autores Tópico(s)Atmospheric and Environmental Gas Dynamics
Resumo1. Die DEA-Erdölraffinerie in Heide-Hemmingstedt leitet seit 1962 etwa 200 m3/h Werksabwasser nach mechanisch-biologisch-chemischer Behandlung über eine 7,5 km lange Rohrleitung in einen Vorlandpriel in der Nordostecke der Meldorfer Bucht (Dithmarschen, Schleswig-Holstein). 2. Der Gehalt des gereinigten Abswassers an typischen Reststoffen liegt im Durchschnitt bei etwa 5 bis 10 mg/l petrolätherlösliche Stoffe und etwa 1 bis 2 mg/l Gesamtphenole. 3. Durch gelegentliche Erhöhung desselben ist im Laufe der Zeit, wahrscheinlich unter Mitwirkung von Cyanophyceen, Diatomeen und anderen Organismen, eine Anreicherung dieser Stoffe im Schlick der beeinflußten Priele eingetreten, welche das Hundertfache und mehr des Gehalts im Abwasser ausmachen kann. 4. Dabei sind die Anteile der Öle und Fette aus pflanzlichen und tierischen Organismen in Rechnung zu setzen. Sie kommen zu dem genannten Ölgehalt des Abwasserschlicks hinzu und erhöhen ihn vermutlich in beträchtlicher Weise. 5. Die Bestimmung des Phenolgehaltes im Abwasserschlick nach den üblichen Einheitsverfahren ist problematisch, da die gleichen chemischen Reaktionen auch durch andere Stoffe als Phenole hervorgerufen zu werden scheinen. Diese Vermutung erfordert weitere Untersuchungen. 6. Der Schlick der vom Wasser regelmäßig beeinflußten Priele und Gräben ist von anderer Konsistenz als der Schlick vergleichbarer unverschmutzter Priele, teils weicher, teils härter und meist sulfidreicher. Bei der Entstehung dieser Bodenverhältnisse spielen vermutlich besonders Cyanophyceen eine Rolle. 7. Die Biozönosen dieses Priel-, Graben- und Wattgebietes sind durch das Abwasser großenteils wesentlich beeinflußt. Cyanophyceen haben sich als gegen chemische Gifte wenig empfindliche Organismen übernormal ausgebreitet. Diatomeengesellschaften sind relativ wenig vom Abwasser verändert worden. Die Makrofauna ist im Abwassergebiet merklich verarmt. Viele Arten fehlen, nurNereis diversicolor, ein recht euryplastischer Polychaet, hat sich an den meisten Stellen gehalten. 8. Die Auswirkungen des Abwassers beschränken sich biologisch im wesentlichen auf den eigentlichen Abwasserpriel und seine Nebengräben. Der mehr und auch zur Niedrigwasserzeit. Laufende weitere Kontrollen sind dennoch notwendig, da die wasserauswirkungen. Laufende weitere Kontrollen sind dennoch notwendig, da die Dauerwirkungen solchen Abwassers nicht vorauszusehen sind.
Referência(s)