Artigo Revisado por pares

Koniotomieübungen an der Leiche - Erfahrungen in der Ausbildung mit Medizinstudenten, Anästhesisten und Notärzten

2004; Georg Thieme Verlag; Volume: 39; Issue: 2 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2004-817678

ISSN

1439-1074

Autores

D. Breitmeier, Yvonne Schulz, Nadine Wilke, K. Albrecht, Gertrud Haeseler, B Panning, H. Troger, S. Piepenbrock,

Tópico(s)

Palliative Care and End-of-Life Issues

Resumo

Fragestellung: Sollte die Technik der chirurgischen Koniotomie an der Leiche geübt und fester Bestandteil des Lehr- und Weiterbildungsplanes werden? Ist die Benutzung eines Spekulums zum Einführen des Tubus sinnvoll? Welches ist die optimale Tubusgröße? Methodik: Die chirurgische Koniotomie mit Spekulum wurde durch Medizinstudenten und Anästhesisten/Notärzte an 30 Leichen des Institutes für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen einer freiwilligen und offiziellen Lehrveranstaltung mit dem Thema „Koniotomie, Thoraxdrainage und Venae sectio” durchgeführt. Bei der Anwendung der chirurgischen Koniotomie ohne Spekulum durch zwei in der Technik vertraute Ärzte wurde die Zeit vom Hautschnitt bis zur Einführung des Tubus in die Trachea an 5 Leichen gemessen. Im Anschluss an den Kurs wurden die Teilnehmer befragt, ob sie sich zutrauen würden, nach diesem Kurs im Notfall eine Koniotomie durchzuführen, ob der Kurs fester Bestandteil der Aus- und Weiterbildung werden sollte und ob weitere Übungen stattfinden sollten. An weiteren 40 Leichen wurde bei gerichtlichen Obduktion des Institutes für Rechtsmedizin die Länge des Ligamentum conicum bei nicht-rekliniertem und rekliniertem Kopf vermessen. Ergebnisse: Die Leichenliegezeit betrug im Mittel 4,2 Tage ± 1,9 Tage. Die Koniotomie war bei allen 35 Leichen möglich. In einem Fall (3,3 %) kam es zu einer kompletten Sprengung des Ringknorpels. Bei 5 Fällen (16,7 %) wurde die quere Incision des Ligamentum conicum durch Aufspreizen mit dem Spekulum aufgerissen. Schwierige Präparationen ergaben sich immer dann, wenn die Haut nicht exakt in der Mittellinie incidiert wurde. Beim chirurgischen Verfahren konnte der Tubus im Mittel nach 22,4 Sekunden ± 3,1 Sekunden plaziert werden (Minimum 18 Sekunden, Maximum 26 Sekunden). 10 % der Medizinstudenten und 50 % der Anästhesisten/Notärzte würden sich nach dem Kurs zutrauen, im Notfall eine Koniotomie durchzuführen. 90 % der Medizinstudenten respektive 80 % der Anästhesisten/Notärzte würden ein weiteres Mal an der Leiche üben wollen. Nahezu alle waren der Meinung, dass der Kurs fester Bestandteil der Aus- und Weiterbildung sein sollte. Der mittlere Abstand zwischen Schild- und Ringknorpel betrug bei nicht-rekliniertem Kopf 9,5 mm ± 1,9 mm (Minimum 6 mm, Maximum 14 mm), bei rekliniertem Kopf 11,9 mm ± 2,5 mm (Minimum 7 mm, Maximum 18 mm). Die Differenzen der Abstände zwischen nicht-rekliniertem und rekliniertem Kopf betrugen im Mittel 2,4 mm ± 1,2 mm (Minimum 1 mm, Maximum 6 mm). Schlussfolgerungen: Die Koniotomie sollte unserer Meinung nach an der Leiche geübt und fester Bestandteil der Lehrveranstaltungen von Medizinstudenten sowie der Ausbildung von Anästhesisten/Notärzten werden. Erweiterungen der Incision des Ligamentum conicum mit Dilatatoren oder durch ein Spekulum sind aus unserer Sicht nicht zu empfehlen. Der von uns verwendete Tubus (Spiraltubus der Größe 6,0) eignete sich für die chirurgische Koniotomie am besten.

Referência(s)