Die Antithese Freiburg-München in der Geschichte der Phänomenologie
1975; Springer Nature (Netherlands); Linguagem: Alemão
10.1007/978-94-010-1349-9_3
ISSN2215-0331
Autores Tópico(s)Nietzsche, Schopenhauer, and Hegel
ResumoDie Phänomenologie, welche um die Jahrhundertwende mit dem Anspruch ins Leben trat, die vorher als Erkenntnistheorie und Psychologie am falschen Ort gesuchte Grundwissenschaft der Philosophie zu bilden, hat in ihrer bisherigen Geschichte sehr rasch, ja eigentlich von Anfang an das alte Schicksal der Philosophie erlitten, in verschiedene, teilweise antithetische Richtungen auseinander zu treten. Das geschah aber im ausdrücklichen Widerspruch zum eigentlichen Sinn und Zweck der Phänomenologie, wie ihn Husserl in seinem „Logos“-Artikel von 1911 Philosophie als strenge Wissenschaft 1 ausgesprochen hat, wie er aber auch der Überzeugung der jüngeren Phänomenologen entsprach. So sagt etwa Adolf Reinach in seinem Marburger Vortrag „Über Phänomenologie“ von 1914: „Spätere Geschlechter werden es nicht verstehen, daß ein einzelner Philosophien entwerfen konnte, so wenig, wie ein einzelner heute die Naturwissenschaft entwirft. Kommt es zu einer Kontinuität innerhalb der philosophischen Arbeit, so wird sich der welthistorische Entwicklungsprozeß, in dem sich eine Wissenschaft nach der anderen von der Philosophie ablöste, nun auch an der Philosophie selbst vollziehen.
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