Vergleich zwischen transvaginaler und laparoskopischer Cholezystektomie – eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie
2010; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 137; Issue: 01 Linguagem: Alemão
10.1055/s-0030-1247332
ISSN1438-9592
AutoresMichael Hensel, U. Schernikau, Axel Schmidt, G. Arlt,
Tópico(s)Anesthesia and Sedative Agents
ResumoHintergrund: Die Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery (NOTES) beginnt sich an spezialisierten Zentren im klinischen Alltag zu etablieren. Mit diesem Verfahren ist die Hoffnung auf ein besseres kosmetisches Ergebnis und auf einen höheren Patientenkomfort verbunden. Allerdings gibt es bislang keine kontrollierten Untersuchungen, welche die Vorteile von NOTES gegenüber minimalinvasiven endoskopischen oder offenen OP-Verfahren zeigen. Patienten / Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden Patientinnen, die sich einer transvaginalen Cholezystektomie unterzogen haben (TV-ChE, n = 47), mit Patientinnen verglichen, die konventionell laparoskopisch operiert wurden (LAP-ChE, n = 46). Zielgrößen waren intraoperative Beatmungs- und Oxygenierungsparameter, postoperative Schmerzintensität und Schmerzmittelbedarf, Häufigkeit von Übelkeit und Erbrechen (PONV) sowie Aufenthaltsdauer im Aufwachraum und Krankenhausverweildauer. Ergebnisse: Die demografischen Daten beider Untersuchungsgruppen waren weitgehend vergleichbar. Allerdings waren die Patientinnen der LAP-ChE-Gruppe im Durchschnitt 5 Jahre älter als die Patientinnen der TV-ChE-Gruppe (49 ± 15 vs. 54 ± 16 Jahre). Bezüglich der präoperativen Risikoklassifikation gab es jedoch ebenso wenig Unterschiede wie bei den Beatmungs- und Vitalfunktionsparametern intraoperativ. Im Vergleich zur LAP-ChE-Gruppe hatten die Patientinnen der TV-ChE-Gruppe in der postoperativen Phase weniger Schmerzen (p < 0,001) und PONV (p < 0,001) sowie einen signifikant niedrigeren Bedarf an Opiaten (p < 0,001) und peripheren Analgetika (p < 0,001). Darüberhinaus konnten die Patientinnen der TV-ChE-Gruppe früher trinken und mobilisiert werden, hatten eine kürzere Liegedauer im Aufwachraum (40 min. vs. 60 min., p < 0,001) sowie eine kürzere Krankenhausverweildauer (3 Tage vs. 4 Tage). Die Rate allgemeiner und chirurgischer Komplikationen war in der TV-ChE-Gruppe (1 / 47) geringer als in der LAP-ChE-Gruppe (4 / 46). In der TV-ChE-Gruppe traten bei 9 Patientinnen leichte vaginale Blutungen auf, die jedoch nach kurzer Zeit sistierten. Schlussfolgerungen: Die transvaginale Cholezystektomie ist ein sicheres OP-Verfahren mit einer geringen Invasivität. Die Vorteile gegenüber der laparoskopischen Cholezystektomie scheinen neben dem besseren kosmetischen Ergebnis im geringeren Schmerzmittelbedarf und im höheren postoperativen Patientenkomfort zu liegen. Dies drückt sich unter anderem in einer schnelleren Mobilisierbarkeit und einer kürzeren Krankenhausverweildauer aus. Diese Effekte müssen nun in prospektiven Studien bestätigt werden.
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