Indoctrinated, but not Incurable? Klaus Mann's Interrogation of German Prisoners of War in 1944
2011; Wiley; Volume: 64; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.1111/j.1468-0483.2010.01530.x
ISSN1468-0483
Autores Tópico(s)Literature and Cultural Memory
ResumoABSTRACT It has been stated that ‘die persönlichen Erfahrungen […] mit deutschen Kriegsgefangenen zu Ende des Krieges’ led to disillusion and disappointment among the German exiles who fought in the war against Hitler. 1 This disappointment manifested itself in the many conflicts between former exiles on the one hand and representatives of the governments of their host nations as well as fellow Germans on the other. Like Stefan Heym, Hans Habe and others, the writer in exile Klaus Mann felt obliged to devote himself to the war against National Socialism, not only in his works, but also as a man of action. As a member of the Psychological Warfare Branch of the Fifth Army he worked in a propaganda unit on the Italian front in 1944. This article deals with Mann's interrogations of German prisoners of war, whom he questioned about their morale, their attitude towards the war, towards propaganda and towards Germany's future. The hitherto unpublished reports of his interrogations, some of which can be found in Mann's estate, provide a fascinating insight into the mind and attitudes of German soldiers shortly before the end of World War II. Furthermore, they help us to understand the nature of the gap that had opened between the exiles and their fellow‐Germans and hence to explain the exiles’ side of the growing separation between the two groups towards the end of the war and in the immediate post‐war years. Es ist schon häufiger diskutiert worden, dass ‘die persönlichen Erfahrungen […] mit deutschen Kriegsgefangenen zu Ende des Krieges’ zu Desillusionierung und Enttäuschungen unter den deutschen Exilanten führten, die sich dem Krieg gegen Hitler angeschlossen hatten. 2 Diese Enttäuschung manifestierte sich in den vielen Konflikten nicht nur zwischen den Exilanten und den Repräsentanten ihrer Gastländer, sondern auch zwischen den Exilanten und den ‘daheimgebliebenen’ Deutschen. Wie Stefan Heym, Hans Habe und andere fühlte sich der Exilschriftsteller Klaus Mann dem Kampf gegen den Nationalsozialismus verpflichtet, den er mit fortschreitendem Krieg nicht nur mit der Feder, sondern auch durch direkte Aktion führen wollte. Als Mitglied der Psychological Warfare Branch der Fifth Army wurde er 1944 an der italienischen Front in einer Propagandaeinheit eingesetzt. Diese Studie untersucht Manns Verhöre mit deutschen Kriegsgefangenen aus dieser Zeit, die er zu ihrer Moral, ihrer Einstellung zum Krieg, zur Propaganda und zu Deutschlands Zukunft befragte. Die Mitschriften seiner Verhöre, die in Manns Nachlass zu finden sind, sind bisher zum größten Teil unveröffentlicht. Sie gewähren einen faszinierenden Einblick in die Denkweise und die Ansichten deutscher Soldaten kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs. Darüber hinaus tragen sie auch dazu bei, die Ursachen des Grabens zu verstehen, der sich zwischen den Exilanten und ihren ehemaligen Landsmännern aufgetan hatte und die wachsende Fremdheit der beiden Gruppen gegen Ende des zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach nachzuvollziehen.
Referência(s)