Artigo Revisado por pares

Chronisches Lidödem assoziiert mit Rosazea (Morbus Morbihan): Differenzialdiagnostische Schwierigkeiten und Therapieoptionen

2011; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 228; Issue: 01 Linguagem: Alemão

10.1055/s-0029-1245960

ISSN

1439-3999

Autores

G. Renieri, Christoph Brochhausen, Naomi Pfeiffer, S. Pitz,

Tópico(s)

Nail Diseases and Treatments

Resumo

Hintergrund: Der Morbus Morbihan ist eine seltene Komplikation der Rosazea-Dermatitis, gekennzeichnet durch ein persistierendes Lymphödem der oberen Gesichtshälfte. Charakteristisch sind der chronische Verlauf, fehlende laborchemische und unspezifische histopathologische Veränderungen sowie eine weitgehende Therapieresistenz. Patienten und Methoden: Zwischen Februar 2008 und Januar 2010 wurden an der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz 5 Patienten mit Morbus Morbihan betreut. In dieser Kohortenstudie beschreiben wir die typischen Augen- und Hautmanifestationen, Biopsie- und Laborbefunde. Der klinische Verlauf und die Ansprechbarkeit auf verschiedene Therapieoptionen wurden diskutiert. Ergebnisse: Die Patienten durchliefen eine komplette ophthalmologische, internistische und dermatologische Abklärung; alle wiesen Rosazea-typische Veränderungen der Gesichtshaut auf. 4 von 5 Patienten unterzogen sich einer Lidbiopsie zur Sicherung der Diagnose, ein Patient lehnte die Biopsie ab. Verschiedene Lokaltherapien ebenso wie systemische Behandlungen einschließlich intravenöser Kortisontherapie erwiesen sich als wenig erfolgreich. 3 Fälle konnten mit guten Ergebnissen mit intraläsionalen Triamcinolon-Injektionen behandelt werden. Bei 2 Patienten wurde eine chirurgische Korrektur (Blepharoplastik) durchgeführt. Die zufrieden stellenden Ergebnisse der Chirurgie wurden mit der Hilfe von Lymphdrainage-Massage bzw. weiteren intraläsionalem Triamcinolon in der Nachbeobachtungszeit stabil behalten. Komplikationen oder unerwünschte Nebenwirkungen mit Triamcinolon traten nicht auf. Schlussfolgerung: Bei Morbus Morbihan handelt sich um eine Ausschlussdiagnose. Bei einer im Literaturvergleich relativ großen Patientenzahl erzielten wir mit intraläsionaler Triamcinolon-Gabe bzw. chirurgisch erfreulich gute Ergebnisse für vergleichsweise lange Zeiträume, zum Teil mithilfe adjuvanter Physiotherapie. Die Behandlung des chronischen, Rosazea-assoziierten Lidödems bleibt eine große Herausforderung für den Ophthalmologen und okuloplastischen Chirurgen.

Referência(s)