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Wenn der Präsident zum Kicken bittet: Fußballcartoons aus Ostafrika

2006; SAGE Publishing; Volume: 41; Issue: 3 Linguagem: Alemão

1868-6869

Jigal Beez,

African history and culture analysis

ostafrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Uganda sind alles andere als afrikanische Fusballgrosmachte. Von einer Qualifikation fur eine Fusballweltmeisterschaft traumen in Ostafrika nicht einmal Berufsoptimisten. Dennoch ist die Region fusballverruckt. Jedes Kind weis, wie man aus ein paar alten Plastiktuten oder Maisblattern und ein wenig Schnur einen Fusball bastelt. Und in jedem Land gibt es beruhmte Clubs, deren Duelle die gesamte Nation in Spannung versetzen. In Uganda sind es die Vereine Villa SC und Express aus Kampala. Die grosen alten Rivalen des kenianischen Fusballs heisen Gor Mahia und AFC Leopards. Ihre Fangemeinden berufen sich auf ethnische Identitaten. Gor Mahia ist der Verein, mit dem sich die meisten Luo, eine ethnische Gruppe aus Westkenia, identifizieren.1 Der Abaluhya Football Club, kurz AFC Leopards, ist der grose Gegenspieler von Gor Mahia. Die ethnische Basis der Fans von AFC Leopards sind die Luhya, die wie die Luo aus dem Westen Kenias stammen (Hognestad/Tollisen 2004: 218, Kenyapage 12. Mai 2006). In Tansania teilt sich die Fusballnation uberwiegend in die Farbkombinationen grun-gelb oder rot-weis. Grun-gelb steht fur das Team des Young African Sportsclub, kurz 'Yanga' genannt. Der Verein hat eine Tradition, die weit in die Kolonialzeit zuruckreicht, als die afrikanische Bevolkerung des damaligen Tanganyika damit begann, eigene Organisationen zu grunden, also auch Sportvereine.2 Der groste Rivale der Young Africans ist seit der Kolonialzeit der Club Sunderland, der sich nach der Unabhangigkeit im Zuge der Afrikanisierung den Swahili-Namen 'Simba' (Lowe) gab, die rot-weisen Vereinsfarben jedoch beibehielt. Schon in den 1950er Jahren gehorten 38 Vereine der Stadtliga in Dar es Salaam an. Einige von ihnen hatten eine ethnisch relativ homogene Mitgliedschaft, andere waren Mannschaften von offentlichen Einrichtungen oder Unternehmen. Die beiden grosen Gegner Young