Der Sahlin‐Respirator, ein wertvolles Adjuvans bei der Meningitis‐Enzephalitisbehandlung.

1942; Wiley; Volume: 110; Issue: 2-3 Linguagem: Alemão

10.1111/j.0954-6820.1942.tb13069.x

ISSN

0001-6101

Autores

HUGO JELKE,

Tópico(s)

Allergic Rhinitis and Sensitization

Resumo

Acta Medica ScandinavicaVolume 110, Issue 2-3 p. 105-125 Der Sahlin-Respirator, ein wertvolles Adjuvans bei der Meningitis-Enzephalitisbehandlung. Erfolgreich behandelte Atmungsparese bei Fällen von Pneumokokkenmeningitis bzw. Masernenzephalitis1 HUGO JELKE, HUGO JELKESearch for more papers by this author HUGO JELKE, HUGO JELKESearch for more papers by this author First published: January/December 1942 https://doi.org/10.1111/j.0954-6820.1942.tb13069.xCitations: 1 1 In etwas verkürzter Form als Vortrag bei der Tagung der Schwed. Ges. f. Inn. Med. im Karolinischen Krankenhaus am 16 Mai 1941 gehalten. AboutPDF ToolsRequest permissionExport citationAdd to favoritesTrack citation ShareShare Give accessShare full text accessShare full-text accessPlease review our Terms and Conditions of Use and check box below to share full-text version of article.I have read and accept the Wiley Online Library Terms and Conditions of UseShareable LinkUse the link below to share a full-text version of this article with your friends and colleagues. Learn more.Copy URL Share a linkShare onEmailFacebookTwitterLinkedInRedditWechat Zusammenfassung. Bei akuten entzündlichen Zuständen im Zentralnervensystem muss man stets mit der Möglichkeit eines direkten Übergreifens des Prozesses auf lebenswichtige Zentren rechen, und in diesem Falle versagen auch die sonst wirksamsten Mittel. Dass indessen eine Alteration des Atmungszentrums bei entsündlichen Veränderungen in der Nachbarschaft unter günstigen Umständen reversibel sein kann, geht aus folgenden zwei Fällen hervor, welche während des kritischen Stadiums erfolgreich mit künstlicher Atmung im Respirator behandelt worden sind: 1 33jähriger Mann mit Pneumokokkenmeningitis Typ 16, wahrscheinlich sekundär zu einer Infektion der Luftwege (Pneumokokken desselben Typs wurden im Sputum gefunden), welcher 36 Stunden nach dem Erkranken in agonalem Zustand in das Krankenhaus gebracht wurde, nachedem er ca. 20 Stunden bewusstlos gewesen war. Er wies starke motorische Unruhe, hochgradige Nackenstarre und stertoröse Atmung auf, welche bald unregelmässig, mit immer längeren Pausen, wurde, sowie eine grau-blasse Hautfarbe. Der Puls war verhältnismässig voll. Über den Lungen war das Atmungsgeräusch gänzlich von trachealen Rasselgeräuschen verdeckt. Die Pupillen waren maximal erweitert, vollstädig lichtstarr, und dass Babinskische Phänomen war auf der linken Seite positiv. Nach einer Lumbalpunktion wurde Pat. unverzüglich in den Respirator gelegt, aus den Luftwegen wurden mittels Saugung Massen von schleiming-eitrigem Sekret herausbefödert, und ausserdem wurde unmittelbar die Sulfapyridinbehandlung, zunächst parenteral, eingeleitet, daneben Stimulantia. Die Respiraton wurde nun allmählich besser und kam nach etwa einer Stunde in Takt mit dem Apparat, die Gesichtsfarbe wurde hochrot. nach 2 1/2 Tagen konnte die Respiratorbehandlung endgültig ausgesetzt werden. Der Kranke begann gleichzeitig Anzeichen des Erwachens aufzuweisen, worauf sich der Zustand nach und nach bessert, so dass er 4 tage später ganz klar und orientiert war. Nach sechswöchiger stationärer Behandlung verliess der Patient symptomfrei das Krankenhaus, und bei einer 2 1/2 Monate später vorgenommenen nachuntersuchung befand er sich wohl und war voll arberitsfähig. 2 Ein jähriges Mädchen mit Morbilli c. Meningoencephalit. acut., einer Komplikation, welche am 2. Tage nach Ausbruch des Exanthems mit hohem Fieber, Erbrechen und einem schweren epileptiformen Anfall manifest wurde, wurde an demselben Tage in bewusstlosem Zustande in das krankenhaus aufgenommen. Die Pateientin wies eine starke allgemeine Zyanose auf, welche rasch zunahm. Die Atmung war röchelnd, sehr unregelmässig und hörte nach kurzer Zeit ganz auf, während der Puls noch palpahbel war, aber weich und sehr beschleunigt. Die Pupillen waren weit, reagierten zuerst ein wenig auf Lichteinfall, wurden aber bald reaktionslos. Das Babinskische Phänomen war beiderseits positiv. Die Patientin erhielt Stimulantia und wurde schleunigst in den Respirator gelegt, ausserdem wurden recht reichliche Mengen einer etwas hämorrhagischen Flüssigkeit aus den Luftwegen angesauget. Allmählich begannen kleine spontanc Atemzüge bemerkbar zu werden, zuerst an einer Bewegung der Nasenflügel, nach einer Stunde waren die Atmungsbewegungen besser geworden und fingen an, in Takt mit dem Apparat zu kommen. Nach einer weiteren Stunde hatten sich Respiration und Hautfarbe soweit gebessert, dass man wagte, die Patientin Zur Lumbalpunktion aus dem Aparat zu nehmen. Im Anschluss daran verschlimmerte sich indessen der Zustand, so dass man sie alsbald wieder in den Respirator legen musste. Am nächsten Tage waren Anzeichen des Erwachens zu bemerken, aber der Zustand wurde wieder schlechter, nachdem die Patientin zwei Krampfanfälle gehabt hatte. Erst nach 2 1/2 Tagen konnte man die Patientin endgültig aus dem Apparat nehmen; sie war da immer noch etwas benommen, wurde aber am nächsten Tage cöllig klar und orientiert. Es ging ihr dann Schritt für Schritt besser, und bei der Entlassung nach siebenwöchiger stationärer Behandlung war sie symptomfrei. Bei diesen beiden Fällen war die Respiratorbehandulung direkt lebensrettend, indem sie den Patienten über ein kritisches Stadium ihrer Krankheit hinweghalf, bis das Atmungazentrum—im ersteren Falle unter mehr spezifischer Therapie—seine normale Reizbarkeit zurückerhalten hatte. Aus den Beobachtungen geht hervor, dass eine zentral bedingte respirationsparese infolge eines entzündlichen Prozesses nicht unter allen Umständen eine hoffnungslose Komplikation ist, sondern wirklich mit Erfolg behandelt werden kann, und zwar mit Künstlicher Atmung im Respirator. Es ist daher zu hoffen, dass zur Verfügung stehende Respiratoren auch bei der Behandlung der hier besprochenen Krankheitszustände ausgenützt werden mögen! Schrifttum Bergenfeldt, E.: Myelitis als Masernkomplikation. Acta Med. Scand. 61, 192425, S. 281–293. 10.1111/j.0954-6820.1925.tb13991.x Google Scholar Bergman, R.: Erfarenheter och synpunkter i respiratorfrågan. Sv. Läk. tidn. 34, 1937, S. 1467–1471. Google Scholar Bergman, R.: Hur ter sig för närvarande frågan om respiratorbehandling speciellt vid barnförlamning Nord. Hyg. Tidskr. 19, 1938, S. 105–115. Google Scholar Bergquist, G.: Om purulenta bakteriella meningiter. Nord. Med. 8, 1940, S. 2087–2094. Google Scholar Coleman, F. H.: Pneumococcal meningitis since the introduction of M. & B. 693. Lancet 1940, S. 615–618. 10.1016/S0140-6736(01)08319-2 Google Scholar Cuttie, T. u. Jones, C.: Pneumococcal meningitis (type XXV). Bull. Ayer Clin. Lab. Pennsylvania Hosp. 3, 1939 GS. 323–330. Google Scholar Dawnay, P. F. 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