Artigo Acesso aberto

Verhalten der Glasaale(Anguilla anguilla) bei ihrer Wanderung in den Ästuarien deutscher Nordseeflüsse

1965; Springer Nature; Volume: 12; Issue: 4 Linguagem: Alemão

10.1007/bf01612562

ISSN

0017-9957

Autores

F.-W. Tesch,

Tópico(s)

Marine and environmental studies

Resumo

1. Das Verhalten von GlasaalenAnguilla anguilla L., die bei Tage im oberen Tidegebiet der Elbe an der Oberfläche und im Schwarm wanderten, wurde beobachtet. 2. Aus diesen und früheren Untersuchungen in der Elbe geht hervor, daß bei Ebbe die Aale ihre Tageswanderung am Ufer etwas unterhalb der Flutstromgrenze in den frühen Morgenstunden beginnen und täglich in den Vormittagsstunden wieder abbrechen. Sie verbergen sich dann im Sand oder unter den Steinen. 3. Die täglich weiter flußaufwärts begonnenen Oberflächenwanderungen enden vermutlich an der Tidegrenze oder etwas oberhalb davon und umfassen damit einen Bereich von etwa 50 km. 4. Glasaalschwärme wurden am häufigsten an den Tagen, die dem Mitternachtstidehochwasser an der Flutstromgrenze folgten, festgestellt. Diese Erscheinung läßt sich aus dem Verhalten der Glasaale erklären, negativ phototaktisch und passiv mit dem Flutstrom flußaufwärts zu treiben. 5. Die Aale halten während der Tageswanderung engen Uferkontakt und lassen sich in ihrer Wanderrichtung, außer bei starker Turbulenz, durch gleichlaufende Strömungen nicht irritieren. 6. Das Elbestauwehr wird, außer gelegentlich an der Schleuse, während des beschriebenen Entwicklungsabschnittes nur bei Hochwasser überwunden; dann können die Aale im Bereich überfluteten Geländes in das Gebiet oberhalb des Stauwehrs gelangen. 7. Die in der Elbe nachgewiesenen Verhaltensweisen bestätigen sich nach früheren Beobachtungen anderer Autoren und eigenen Ermittlungen in den Flüssen Weser und Ems. 8. Das periodische Auftauchen der Glasaale an der Wasseroberfläche im oberen Tidebereich wird dadurch erklärt, daß sich aus der vorangegangenen Zeit im wechselnden Flut- und Ebbstrom ein innerer Rhythmus erhalten hat, der abwechselnd eine positive und negative Rheotaxis auch ohne äußeren Zeitgeber noch einige Tage in Erscheinung treten läßt. 9. Die Frage, wie die Aale im äußeren und inneren Küstenabschnitt Ebbe-oder Flutströmungen perzipieren und welche Bedeutung möglicherweise lunaren Einflüssen zukommt, wird diskutiert.

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