Die OCDS-G: Psychometrische Kennwerte der deutschen Version der Obsessive Compulsive Drinking Scale
2000; Hogrefe Verlag; Volume: 46; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.1024/suc.2000.46.2.90
ISSN1664-2856
Autores Tópico(s)Sexuality, Behavior, and Technology
ResumoDer psychometrischen Erfassung subjektiv empfundenen Alkoholverlangens kommt möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Einschätzung der Rückfallgefährdung und bei der Überprüfung von Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe zu. Die Obsessive Compulsive Drinking Scale (OCDS wurde von Anton et al. (1995, 1996) als 14-Item Kurzfragebogen zur Einschätzung des Alkoholverlangens vorgestellt. In der vorliegenden Untersuchung wird eine von uns erstellte und im Anhang wiedergegebene deutschsprachige Form dieses Bogens in einer Stichprobe von 206 alkoholabhängigen Patienten untersucht und bezüglich ihrer psychometrischen Kennwerte mit der angloamerikanischen Fassung verglichen. Die beiden für die Originalversion angegebenen Subscores »Obsessions« und »Compulsions« können durch eine Hauptkomponentenanalyse grundsätzlich bestätigt werden, liefern im Vergleich zur Gesamtskala jedoch kaum Zusatzinformation. Es resultieren angemessene Trennschärfekoeffizienten und gute bis sehr gute Cronbach-α Konsistenzen, die für die Subscores bei 0,87 und 0,79, für den Gesamtscore bei 0,90 liegen. Die Test-Retest-Reliabilität liegt ebenfalls bei 0,90. Substantielle Korrelationen bestehen mit der Einschätzung des Alkoholverlangens auf visuellen Analogskalen (von 0,54 bis 0,67) sowie mit der Zahl der Abstinenztage vor der stationären Aufnahme (von 0,40 bis 0,44). Die Studie zeigt, dass die OCDS-G die situationsübergreifende und summarische Selbsteinschätzung des Alkoholverlangens Alkoholabhängiger in dem gewählten Zeitfenster konsistent und reliabel erfasst. Es liegt nahe, dass sich auch die deutschsprachige Version der OCDS für Wirksamkeits- und Verlaufsstudien eignet, beispielsweise wenn sogenannte Anti-Craving-Substanzen beurteilt werden sollen.
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