Beobachtungen über Reviermarkierung sowie Droh‐, Kampf‐ und Abwehrverhalten des Murmeltieres ( Marmota marmota L.)
1957; Wiley; Volume: 14; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1111/j.1439-0310.1957.tb00550.x
ISSN0044-3573
Autores Tópico(s)Insect and Arachnid Ecology and Behavior
ResumoZusammenfassung Insgesamt 17 in Gefangenschaft gehaltene Murmeltiere, darunter ein handzahmes, fremden Menschen gegenüber äußerst territoriales ♂ (Abb. 1, 2), und wildlebende Tiere wurden beobachtet. Wenn der Winterschlaf ausfällt, können mitunter Brünstigkeit und Kampflust der ♂♂ schon im Winter beginnen und in wechselnder Stärke bis zum Frühling dauern. Die Wangendrüsen dienen der Reviermarkierung. Besonders häufig zur Paarungszeit, aber auch sonst bestreicht das ♂, seltener das ♀ vorspringende Steine, Äste und dergleichen mit dem Sekret, das an verschiedenen Stellen des Wangenfeldes (Abb. 3–5) austritt. Das von anderen Nagern geübte “Kopfwaschen” fehlt dem Murmeltier, vielleicht im Zusammenhang mit der Wangendrüse. Andere Sciuriden müssen daraufhin beobachtet werden. Häufige soziale Schnauzenkontrolle und Schnauzenreiben auf der Unterlage könnten Hinweise auf Lippendrüsen sein. Das übelriechende Analdrüsensekret dient nicht der Duftmarkierung, sondern der Abwehr von Gegnern. Kurze, vertikale Schwanzschläge deuten, wie auch bei anderen Sciuriden, Erregung an und sind im Sozialverkehr zum optisch wirksamen Schwanzpeitschen ritualisiert (Abb. 6). Das angriffslustige Murmeltier drohguggert und peitscht mit dem durch extremes Haarsträuben vergrößerten Schwanz vertikal, in Achterschleifen und gelegentlich kleinschlägig seitwärts. Zur Paarungszeit “drohimponiert” das ♂ heftig gegen ♀♀ und schüchtert sie ein. Auch ♀♀ drohguggern. Das drohende, aus 3 einander überlagernden Unterkieferbewegungen entstehende Zähnerattern kommt in Kampferregung, aber auch in Ruhezuständen vor, hier vielleicht als Zähneschärfen. Das angreifende Murmeltier umkreist den Gegner, richtet sich auf, klammert sich fest und beißt (Abb. 7). Als wohlangepaßter Höhlenbewohner kann sich das Murmeltier im Unterschlupf unverrückbar festklemmen. Zur Abwehr beißt und kratzt es, stößt mit den Beinen, stülpt die übelriechende Analdrüse aus und knurrt. Sich balgende Murmeltiere hemmen durch Unmutsgreinen das Zubeißen des Artgenossen. Das Pfeifen tritt bei unterschiedlichen Anlässen wie Angst, Schmerz, Balgereien, fremden Geräuschen usw. auf. Es ist ein wenig spezifischer Erregungslaut, der situationsgemäß verschiedene Bedeutung haben kann (Abb. 8).
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