Ein modalitätsspezifisches Wortgedächtnis ist ausreichend: Wortgedächtnismodalität bei Leseanfängern und Neuronalen Netzen
2011; Hogrefe Verlag; Volume: 25; Issue: 1 Linguagem: Alemão
10.1024/1010-0652/a000027
ISSN1664-2910
AutoresChristiane Lange‐Küttner, Lothar Krappmann,
Tópico(s)Hearing Impairment and Communication
ResumoZusammenfassung. Wortstruktureffekte besagen, dass bekannte Buchstabenfolgen von vertrauten Worten einfacher zu erinnern und leichter zu lesen sind, als weniger bekannte oder neue Buchstabenfolgen von seltener auftretenden Worten. Es ist daher einleuchtend, dass eine quantitative Zunahme an neuer Wortstruktur den Leseschwierigkeitsgrad vorhersagt. Z. B. sind Zahlworte leichter zu lesen als Reimworte mit neuem Wortanfang, und Reimworte sind wiederum leichter zu lesen als Nicht-Worte mit neuer Buchstabenfolge. Deutsche Leseanfänger zeigten jedoch nicht diesen häufig zu beobachtenden Wortstruktureffekt beim Lesen ( Lange-Küttner, 2005 ). Hängt dies möglicherweise damit zusammen, dass sie eine Prävalenz des auditorischen Gedächtnisses beim Lesen haben ( Gathercole & Baddeley, 1993 )? Es wurde daher bei englischsprachigen und deutschen Kindern der Zusammenhang des Lesens mit dem Wortstruktureffekt im auditiven vs. visuellen Wortgedächtnis analysiert. Während der Wortstruktureffekt im visuellen Gedächtnis bei allen Kindern vorhanden war, zeigte er sich im auditiven Gedächtnis nur bei den früh eingeschulten britischen Kindern. Lesen war mit dem visuellen Wortgedächtnis bei den englischsprachigen Kindern korreliert, jedoch mit dem auditiven Wortgedächtnis bei den deutschen Kindern. Auch neuronale Netze brauchten nur ein Arbeitsgedächtnis. Mögliche Auswirkungen der Selektivität des Arbeitsgedächtnisses auf das Lesen, sowie Folgen von unimodaler und bimodaler Wortrepräsentation bei Kindern und in neuronalen Netzen werden erörtert.
Referência(s)