Gynäkologische Betreuung von Patientinnen mit HNPCC-Syndrom und deren Familien
2006; Johann Ambrosius Barth Verlag; Volume: 128; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2006-933430
ISSN1438-9762
AutoresKathy Bach, Johanna Preyer, Arne Jensen, Jörg T. Epplen, Erdmute Kunstmann,
Tópico(s)Multiple and Secondary Primary Cancers
ResumoFragestellung: Bei Patientinnen, die vor dem 45. Lebensjahr an einem Endometrium- oder Ovarialkarzinom erkranken, besteht Verdacht auf das erbliche Tumorsyndrom HNPCC (hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom). Die diagnostische Abgrenzung des HNPCC-Syndroms von sporadischen Tumorerkrankungen bereitet im Praxisalltag Schwierigkeiten, ist aber folgenschwer. Zur Evaluation der ambulanten Versorgungssituation von Patientinnen mit HNPCC-Syndrom wurde ein standardisiertes Interview durchgeführt. Kollektiv und Methoden: 36 ambulant tätige GynäkologInnen wurden befragt, die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 12.0. Ergebnisse: Die Familienanamnese, frühes Erkrankungsalter und das Auftreten von Zweitmalignomen wird von der Mehrzahl der Befragten als richtungsweisend für ein erbliches Tumorsyndrom benannt. Patientinnen, die vor dem 45. Lebensjahr an einem Endometrium- oder Ovarialkarzinom erkrankten, werden als besonders gefährdet eingestuft und intensivierte Nachsorge eingeleitet. Von 72 % der befragten GynäkologInnen wurden Patientinnen behandelt, bei denen aufgrund der Bethesda-Kriterien Verdacht auf ein HNPCC-Syndrom besteht. Von der Hälfte dieser Ärzte wurde jedoch keine Patientin mit der Diagnose HNPCC geführt. Das Spektrum der fachspezifischen Vorsorgeuntersuchungen wurde für diese Patientinnen nicht ausgeschöpft und das interdisziplinäre Betreuungskonzept zu selten eingeleitet. Schlussfolgerung: Die Diagnostik bei Patientinnen mit Verdacht ein HNPCC-Syndrom und deren Behandlung im Praxisalltag sollte gemäß den Leitlinien optimiert werden. Diese Arbeit wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
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