Artigo Acesso aberto Revisado por pares

Geschichte und Zukunft der Kryochirurgie in der Dermatologie

2009; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 35; Issue: 07 Linguagem: Alemão

10.1055/s-0029-1214740

ISSN

1438-938X

Autores

M Hundeiker,

Tópico(s)

Dupuytren's Contracture and Treatments

Resumo

Kryotherapie und kühlende Mittel kannte man schon im Altertum, Schmerzleitungsblockade durch Kälte wurde wahrscheinlich erstmals 1812 von Larrey bei Amputationen angewendet. Kryochirurgie im heutigen Sinne beginnt jedoch erst mit Sir James Arnott. Dieser erreichte Mitte des 19. Jahrhundert mit einem Eis-Salzgemisch, wie es früher zur Sorbetbereitung benutzt wurde, Temperaturen unter – 20 °C und Nekrosen bei Geschwülsten. Weitere Fortschritte wurden möglich, als Verflüssigung und Trennung von Gasen mit dem Linde-Vefahren in industriellem Maßstab gelang und Dewar sowie Weinhold geeignete Isolierbehälter entwickelten. 1899 propagierte White die Anwendung flüssiger Luft als Spray und mit Watteträgern, 1910 Gold diejenige flüssigen Sauerstoffs. Beides wurde trotz Warnungen vor Explosionsgefahr bis in die 1930er-Jahre benutzt. Flüssiger Stickstoff (N2) setzte sich erst nach 1945 durch, nach Entwicklung handlicher Geräte zur Therapie und Kontrolle. Parallel zur Anwendung flüssiger Kühlmittel wurde seit den ersten Mitteilungen von Pusey 1907 auch der Joule-Thomson-Effekt bei Entspannung komprimierter Gase zur Kältegewinnung genutzt. CO2 war als industrielles Produkt wegen des Bedarfs der Brauereien überall in Druckflaschen zu bekommen. Es wurde als Brei mit Azetonzusatz oder in Formen gepresst angewendet. Später wurden weitere komprimierte Gase propagiert, z. B. Freone (bis maximal – 40,8 °C), und Gasgemische (bis etwa – 55 °C). Mit Distickstoffoxid (N2O) sind bis – 88,8 °C möglich. Heute umfasst das Spektrum der Kühlmittel nur noch 3 Hauptgruppen: CO2-Schnee (bis – 78,5 °C) für benigne und entzündliche Veränderungen, N2O (bis – 88,8 °C) als "Liquid freezing" sowie in geschlossenen durchströmten Sonden für superfizielle Läsionen an Haut, oraler und genitaler Übergangshaut, sowie N2 (bis – 195,8 °C) im Sprayverfahren und in geschlossenen Sonden zur Tumorbehandlung. Erst in den letzten 25 Jahren hat uns die Kryobiologie Kältewirkungen und Kältefolgen allmählich besser verstehen lassen, einschließlich der Kryoimmunologie und der Neuentwicklungen der Immuno-Kryochirurgie.

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