Die Wirkung von Trypsininhibitoren auf die Gallenblasenentleerung

1981; Wiley; Volume: 45; Issue: 1-5 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1439-0396.1981.tb01300.x

ISSN

0044-3565

Autores

E. Nieß,

Tópico(s)

Peptidase Inhibition and Analysis

Resumo

Zusammenfassung Da die Höhe der Enzymsekretion des Pankreas weitgehend vom Gehalt an aktivem Trypsin im Duosenum abhängt und das Hormon Cholecystokin‐Pankreozymin sowohl auf das Pankreas als auch auf dieGallenblaseeinwirkt, solltegeprüf: werden, wie die Gallenblase auf Veränderungen des intestinalen Trypsingehaltes reagiert. Am Beispiel des trypsininhibitor‐haltigen rohen Sojaschrots konnte gezeigt werden, daß nüchterne und auch gefütterte Kü‐ken, die in den 4 vorhergehenden Tagen rohes Sojaschrot erhalten hatten, niedrigere Gallen‐blasengewichte aufwiesen, als Küken, die die Ration mit getoastetem Sojaschrot verzehrten. Die einmalige Verabreichung von Sojabohnenmolke mit sehr hohem Trypsininhibitorgehalt durch einen Schlauch in die Nähe des Proventriculus von Küken, die mit getoastetem Sojaschrot gefüttert worden waren, reduzierte das Gallenblasengewicht. Durch Zwangsfüttern von 1–2 g Futter konnte die Gallenblase so stimuliert werden, daß ihr Gewicht dadurch im Vergleich zu dem nüchterner Küken deutlich vermindert ist. Wurde im Anschluß an die Zwangsfüterung Sojabohnenmolke wie beschrieben verabreicht, so be‐wirkte diese eine weitere Entleerung der durch die geringen Futtermengen bereits stimulier‐ten Gallenblase. Die alleinige Verabreichung von Molke und auch eines kristallinen Soja‐bohnentrypsininhibitors an nüchterne Tiere war ohne Einfluß auf das Gallenblasengewicht. Nur die Applikation von trypsininhibitoraktiver Molke im Anschluß an eine Futterauf‐nahme verstärkt die Futterwirkung und zwar innerhalb von 30 Minuten. Hitzebehandelte Molke oder kristalhne Inhibitorsubstanz reduzierten das Gallenblasengewicht nicht. Daraus wird geschlossen, daß der Trypsininhibitor der Sojabohne auch auf die Gallenblase einwirkt. Diese Schlußfolgerung konnte weiter erhärtet werden, indem eine gleichartige Wirkung völ‐lig verschiedener Trypsininhibitoren auf Gallenblase und Pankreas nachgewiesen wurden. Die Trypsininhibitoren reduzierten den Pankreasenzymgehalt und das Gallenblasengewicht stärker als Futter alleine; ohne vorherige Anregung beider Organe durch geringe Futtermengen waren die Trypsininhibitoren jedoch ohne Wirkung. Die Sojamolkenproteine bzw. Trypsininhibitoren vermitteln ihren Einfluß somit nicht als einen direkten Stimulus, viel‐mehr wirken sie erst nach Stimulierung von Gallenblase und Pankreas durch Futterauf‐nahme und vergrößern dann einen normalen Fütterungseffekt.

Referência(s)