Die Antibiotika-assoziierte Diarrhö
2006; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 44; Issue: 02 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-858978
ISSN1439-7803
AutoresOliver Schröder, Ralf Gerhard, Jürgen M. Stein,
Tópico(s)Microscopic Colitis
ResumoDie Inzidenz der Antibiotika-assoziierten Diarrhö (AAD) schwankt in Abhängigkeit des verwendeten Antibiotikums zwischen 15 - 25 %. Die meisten Fälle einer AAD werden direkt oder indirekt durch Verschiebungen in der intestinalen Mikroflora verursacht, die über eine funktionelle Veränderung des intestinalen Kohlenhydrat- und Gallensäuremetabolismus in einer Diarrhö resultiert. Darüber hinaus begünstigt die Veränderung der mikrobiellen Flora die Proliferation pathogener Keime. Clostridium difficile zeichnet für 10 - 15 % aller Fälle einer AAD und der überwiegenden Anzahl der Antibiotika-assoziierten pseudomembranösen Kolitis verantwortlich. Neuere Daten belegen zudem die Bedeutung von Klebsiella oxytoca in der Entstehung einer Antibiotika-assoziierten hämorrhagischen Kolitis. Die Diagnose einer Clostridium-difficille-assoziierten Diarrhö stützt sich auf den Keim- und Toxinnachweis im Fäzes. Als Therapie der Wahl gilt die Behandlung mit Metronidazol, während die Gabe von Vancomycin oral Patienten vorbehalten sein sollte, die entweder auf Metronidazol nicht angesprochen haben oder bei denen eine Kontraindikation oder eine Intoleranz gegenüber diesem Antbiotikum vorliegt. Ein restriktiver Einsatz von Antibiotika (insbesondere Clindamycin und Cephalosporine), die Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen sowie die Gabe von Probiotika, wie Saccharomyces boulardii, haben sich in der Prophylaxe einer AAD als effektiv erwiesen.
Referência(s)