‘Ein Deutsches Trauma?’: Zur Schamlosigkeit Deutscher Opferidentifikation
2004; Wiley; Volume: 57; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1111/j.1468-0483.2004.00292.x
ISSN1468-0483
Autores Tópico(s)European history and politics
ResumoAbstract Der Artikel kritisiert anhand von Habbo Knochs Dissertation Die Tat als Bild und Aleida Assmanns Essay Ein deutsches Trauma eine Tendenz in der bundesdeutschen Wissenschaft, die Traumatisierung aufgrund der Vernichtung der europäischen Juden mit einer Traumatisierung der Deutschen durch Bilder von der Befreiung der Konzentrationslager gleichzusetzen. Die Kontinuität deutscher Opferidentifikation ist in diesem Diskurs völlig vergessen und so fortgeschrieben. In einem ersten Teil wird deshalb anhand von populären Bildern Erich Ohsers und A. Paul Webers von 1942/43 die Kontinuität der Darstellung der Deutschen als Opfer nachgezeichnet, die sich in Schreckensbildern mit Leichenbergen materialisiert. Im zweiten Teil wird ein Begriff der Scham entwickelt, der an Primo Levis ‘Scham, ein Mensch zu sein’ anschließt. Dieser kritisiert Aleida Assmans Begriff einer deutschen Scham aufgrund eines Traumas durch die Betrachtung von Schreckensbildern.
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