Unilaterale dekompressive Kraniektomie bei Thrombose des linken Sinus transversus und sigmoideus
2004; Johann Ambrosius Barth Verlag; Volume: 65; Issue: 03 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2004-816239
ISSN1438-9746
AutoresJ. Weber, Alexander M. Spring,
Tópico(s)Intracerebral and Subarachnoid Hemorrhage Research
ResumoEine Sinus- und Hirnvenenthrombose ist eine seltene Ursache für einen zerebralen Insult. Wir möchten einen Fall vorstellen, bei dem eine dekompressive Kraniektomie vorgenommen wurde, nachdem es zu einem raumfordernden unilateralen Hirnödem gekommen war, als Folge einer Thrombose des linken Sinus transversus und sigmoideus.Bei der 62-jährigen Frau wurde aufgrund eines erstmaligen generalisierten zerebralen Krampfanfalls eine Computertomographie des Kopfes vorgenommen. Diese Untersuchung zeigte ein links okzipitales Hämatom. Es folgte eine Angiographie, in der sich eine Thrombose des linken Sinus transversus und sigmoideus darstellte. Eine Therapie mit intravenöser Heparingabe wurde vorgenommen, bei einem erstmaligen Nachweis eines Protein-S-Mangels bei der Patientin. Am 6. Behandlungstag zeigte sich eine zunehmende Bewusstseinstrübung, es folgte die Intubation und moderate Hyperventilation sowie die Gabe von Mannitol. In der computertomographischen Untersuchung war eine deutliche Zunahme des linksseitigen Hirnödems zu erkennen mit Mittellinienverlagerung und Einengung der basalen Zisternen, die okzipitale Blutung stellte sich unverändert dar. Bei zunehmendem Zwischenhirnsyndrom wurde die Indikation zur Entlastungstrepanation gestellt. Bei dem Eingriff erfolgte eine temporoparietookzipitale Kraniektomie mit Duraerweiterungsplastik. Die diffusen intraparenchymatösen okzipitalen Blutungen wurden nicht entfernt. Postoperativ wurde die Heparintherapie für drei Monate weitergeführt, dann auf Phenprocoumon umgestellt. Nach 12 Monaten lag eine Hemianopsie rechts und eine inkomplette Wernicke-Aphasie vor.Kommt es unter Antikoagulation und Intensivtherapie zu einer Verschlechterung des neurologischen Status bei Sinus transversus und/oder sigmoideus Thrombose mit unilateralem Hirnödem, sollte vor allem bei jüngeren Patienten eine dekompressive Trepanation in Erwägung gezogen werden.
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