Artigo Acesso aberto Revisado por pares

Die Argon-Plasma-Koagulation in der Bronchologie: Eine neue Methode - alternativ oder komplementär?12

2000; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 54; Issue: 11 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2000-8254

ISSN

1438-8790

Autores

G Reichle, L Freitag, H.-J. Kullmann, R. Prenzel, H.-N. Macha, Farin Guenter,

Tópico(s)

Tracheal and airway disorders

Resumo

Die Argonplasmakoagulation (APC) ist ein Verfahren der monopolaren HF-Chirurgie, bei der hochfrequenter elektrischer Strom (HF-Strom) durch ionisiertes und damit leitfähiges Argon (Argonplasma) kontaktfrei auf das Gewebe appliziert wird. Die biologische Wirkung ist charakterisiert durch eine Gewebedevitalisierung und Blutstillung. Obwohl die APC bereits seit 1991 in der Endoskopie des Gastrointestinaltrakts mit hoher Akzeptanz eingesetzt wird, liegen bisher nur wenige Erfahrungsberichte aus der Bronchoskopie vor. Von Juni 1994 bis Juni 1998 wurden prospektiv 364 Patienten (80 Frauen, 284 Männer), 88 % mit einem gesicherten malignen Tumor, in 482 Sitzungen behandelt. Die häufigste Indikation stellte die Rekanalisierung einer malignen Atemwegsstenose bei 186 Patienten dar. Das definierte Therapieziel konnte bei 67 % der Patienten mit gutem Erfolg erreicht werden. Mehr als 90 % der Interventionen wurden in starrer Technik durchgeführt. Trotz einer im Vergleich mit dem Nd:YAG-Laser geringeren Eindringtiefe konnten auch ausgedehnte endobronchiale Tumore behandelt werden, indem koagulierte Tumoranteile mit der Zange oder Bonchoskopspitze mechanisch abgetragen wurden. Die zweite Indikation waren Blutungen der zentralen Atemwege bei 119 Patienten. Die akute Blutstillung gelang bei 118 Patienten, bei 20 % in flexibler Technik in Lokalanästhesie. Bei 34 Patienten wurde die APC erfolgreich zur Rekanalisierung okkludierter Stents eingesetzt. Seltene Indikationen betrafen benigne Tumoren, Fistelkonditionierungen vor Fibrinklebung und narbige Stenosen. Die Zusammenfassung aller Komplikationen ergab eine Rate von 3,7 %. Zwei Patienten verstarben innerhalb von 24 Stunden; ihr Tod ist der APC nicht direkt anzulasten. Es kann gefolgert werden, dass die APC ein effektives und sicheres Verfahren zur Tumorabtragung und Blutstillung ist. Sie ist sowohl in flexibler Technik in Lokalanästhesie wie starr in Allgemeinanästhesie durchführbar. Im Vergleich mit dem Laser stellt die APC ein kostengünstiges Alternativverfahren dar mit der besseren hämostyptischen Wirkung. Darüber hinaus ist die APC von besonderem Wert als komplementäre Methode zu den bekannten Verfahren und erweitert die Möglichkeiten der interventionellen Bronchoskopie.

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