Andere Begegnung: Begegnung mit dem Anderen zwischen Aneignung und Enteignung
1993; University of Toronto Press; Volume: 29; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.3138/sem.v29.2.95
ISSN1911-026X
Autores Tópico(s)German Literature and Culture Studies
ResumoDie Frage nach dem Anderen, den Anderen ist gegenwartig eine der entscheidenden Fragen in dieser der letzten Dekade unseres Jahrhunderts, sowohl als politische Frage als auch als eine besondere Herausforderung an alle, die in den Geistesund Sozialwissenschaften tatig sind. Der Diskurs der Moderne, aufgebaut auf der Grundlage eines einheitsstiftenden Logos, eines Logos, der als ein Gemeinsames auftritt, das den Unterschied von Eigenem und Fremden umgreift, dieser Diskurs erlaubt keine Begegnung mit dem/den Anderen ohne zu vereinnahmen oder zu enteignen. Um diese Vereinnahmung oder Enteignung zu vermeiden, bedarf es auch in den Literaturwissenschaften einer Uberprufung der theoretischen Voraussetzungen. Um meine Vorstellungen von Aneigung und Enteignung zu verdeutlichen, mochte ich kurz auf zwei literarische Werke eingehen, B. Travens Die Baumwollpflucker und Ingeborg Bachmanns Der Fall Franza. In beiden Fallen handelt es sich um Werke, die Kolonisierung und damit verbundene Unterdruckung kritisieren, aber, wie ich zeigen werde, dennoch erneut die Kolonisierten kolonisieren, durch Enteignung bzw. Aneignung. Die Baumwollpflucker erschienen 1926 in der Buchergilde Gutenberg. B. Traven, zu dem Karl Guthke 1987 eine umfassende Biographie mit neuem Material vorgelegt hat, ist wohl identisch mit einem gewissen Ret Marut, Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller, der 1917 die radikal-anarchistische Zeitschrift Der Ziegelbrenner herausgab, sich an der Munchner Rateregierung beteiligte, spater in den Untergrund ging und schlieslich im Sommer 1924 im Busch an der Ostkuste Mexikos, in der Nahe des Erdolhafens Tampico,
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