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Der arterielle Kollateralkreislauf der Leber

1966; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 105; Issue: 07 Linguagem: Alemão

10.1055/s-0029-1227931

1438-9029

A. Düx, E. Bücheler, P. Thurn,

Liver Disease Diagnosis and Treatment

Der intravital vasographisch nachweisbare arterielle Kollateralkreislauf der Leber besteht im wesentlichen ans akzessorischen Leberarterien und interarteriellen Anastomosen. Über Anatomie, Topographie und Hämodynamik der Kollateralgefäße wird im einzelnen berichtet. Nach operativer Ligatur einer Leberhauptarterie kommt es u. U. zu einer komplexen Kollateraldurehblutung der Leber, die einmal über akzessorische Leberarterien und interarterielle Anastomosen bzw. Schaltarterien und zum anderen durch eine kompensatorische verstärkte Astausbildung proximal der ligierten Hauptarterie erfolgt. Auf diese Weise kann die Ligatur eines primär stark ausgebildeten Leberhauptastes ohne nachfolgfinde Organnekrose toleriert werden. Die komplette retrograde Füllung eines zentral ligierten Hanptastes beweist die hämodynamische Wirksamkeit eines Kollateralkreislaufes. Der Vergleich der Kaliberweite im prä- und postoperativen Arteriogramm ist ebenfalls ein Kriterium für die Leistungsfähigkeit eines Kollateralkreislaufes. Im Gegensatz zur Ligatur eines Leberarterienhauptastes ist der vasographische Befund bei zentralem Verschluß der Arteria hepática communis bzw. des Truncus coeliacus relativ einheitlich. Die Ersatzdurchblutung der Leber erfolgt über die pancreaticoduodenale Kollaterale. Bei gleichzeitigem zentralem Verschluß des Truncus coeliacus und der Arteria mesenterica superior erfolgt die notwendige Durchblutung der viszeralen Bauchorgane von der Arteria mesenterica inferior aus über die stark ausgebildete Riolansche Kollaterale vom Typ II und die pancreaticoduodenale Arkade. Die fehlende klinische Symptomatik unterstreicht die Tatsache, daß die Schwere des Krankheitsbildes bei arteriellen Verschlußkrankheiten ausschließlich von der Leistungsfähigkeit der entwickelten Kollateraldurchblutung abhängt.