Transanale Stapler-Resektion des distalen Rektums (STARR) bei Defäkationsobstruktion infolge ventraler Rektozele und rektoanaler Intussuszeption
2005; Georg Thieme Verlag; Volume: 40; Issue: 5 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-872460
ISSN1439-1643
AutoresO. Schwandner, S. Farke, H.-P. Bruch,
Tópico(s)Pelvic floor disorders treatments
ResumoEinleitung: Es war Ziel dieser prospektiven Studie, die chirurgischen und frühfunktionellen Ergebnisse der transanalen Stapler-Resektion des distalen Rektums (STARR) bei Defäkationsobstruktion infolge ventraler Rektozele und rektoanaler Intussuszeption zu evaluieren. Methodik: Die Daten aller Patientinnen (n = 16), die wegen einer Defäkationsobstruktion infolge ventraler Rektozele und rektoanaler Intussuszeption, innerhalb eines 6-Monate-Zeitraums mit einer STARR-Operation behandelt wurden, wurden prospektiv in einer PC-Datenbank gespeichert und analysiert. Alle Patientinnen wurden präoperativ nach einem standardisierten Diagnostikkonzept (proktologische Basisdiagnostik, Obstipationsscore, dynamisches Beckenboden-MRT) evaluiert und mindestens 3 Monate konservativ behandelt. Die STARR-Operation erfolgte standardisiert mit zwei PPH01-Stapler-Sets (Fa. Ethicon-Endosurgery, Norderstedt, Deutschland). Mit dem ersten PPH-Stapler erfolgt die Resektion der Rektumvorderwand, mit dem zweiten PPH-Stapler wird die Hinterwand reseziert. Die Analyse umfasste chirurgische und frühfunktionelle Ergebnisse (mittlerer Follow-up 6,5 Monate). Ergebnisse: Bei der Mehrheit der Patientinnen (n = 10; 62,5 %) erfolgte die STARR-OP in Allgemeinanästhesie (ITN), während 6 Eingriffe in Spinalanästhesie ausgeführt wurden. Die mittlere OP-Dauer lag bei 35 Minuten. Bei allen 16 Eingriffen waren mindestens drei Übernähungen der Klammernahtreihen notwendig. Die mittlere horizontale Resektatlänge betrug 5,5 cm (anterior) bzw. 4,7 cm (posterior), die mittlere vertikale Resektatlänge lag bei 4,0 cm (anterior) bzw. 3,2 cm (posterior). Die histopathologische Untersuchung ergab in allen Fällen Rektumvollwandresektate, bei drei Patientinnen (18,8 %) wurde immunhistochemisch (NSE, S100) eine Intestinale Neuronale Dysplasie (IND) Typ B festgestellt. Komplikationen traten weder intraoperativ noch postoperativ auf (Morbidität 0 %, Mortalität 0 %), Die mittlere stationäre Liegezeit betrug 4 Tage. 15 der 16 Patientinnen (93,4 %) sind subjektiv mit dem Operationsergebnis zufrieden, wobei 12/15 (80,0 %) beschwerdefrei und 3/15 deutlich gebessert sind (Follow-up 6,5 Monate). Es wurden keine Rektozelen- oder Prolapsrezidive festgestellt. Die frühfunktionellen Ergebnisse 3 Monate postoperativ zeigten, dass bei allen Patientinnen das Symptom der unvollständigen Entleerung beseitigt war und keine Patientin mehr mit digitaler Hilfe die Defäkation herbeiführen musste. Bei keiner Patientin trat eine Stuhlinkontinenz oder Dyspareunie postoperativ auf. Schlussfolgerung: Die STARR-OP bei Defäkationsobstruktion infolge ventraler Rektozele und rektoanaler Intussuszeption ist bei korrekter Indikationsstellung und Patientenselektion ein sicheres Operationsverfahren. Die frühfunktionellen Ergebnisse sind vielversprechend. Die Bewertung des definitiven Stellenwerts der STARR-OP kann nur durch prospektive Evaluation der Ergebnisse und sorgfältige Analyse der funktionellen Langzeitresultate erfolgen.
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