Frühe Ergebnisse der Fingermittelgelenkendoprothetik mit der Pyrocarbonprothese (Ascension®) bei idiopathischen und posttraumatischen Arthrosen
2005; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 37; Issue: 01 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-837533
ISSN1439-3980
AutoresMatthias Schulz, A. Müller-Zimmermann, Moses Behrend, H. Krimmer,
Tópico(s)Medical Practices and Rehabilitation
ResumoDie operative Behandlung schmerzhafter primärer oder posttraumatischer Fingermittelgelenkarthrosen durch Endoprothesen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Da bisherige gekoppelte und teilgekoppelte Prothesensysteme die Erwartungen insbesondere hinsichtlich des Abriebes und der Standzeit nicht erfüllten, verwenden wir seit April 2002 mit der o. g. Prothese eine ungekoppelte, annähernd abriebfreie, biokompatible 2-Komponenten-Variante, welche das Oberflächendesign der Gelenkkondylen imitiert und in Pressfit-Technik eingebracht wird. In einer retrospektiven Studie untersuchten wir im Oktober 2004 20 von 29 Patienten, die vom April 2002 bis April 2004 mit einer Pyrocarbon-Mittelgelenkprothese aufgrund einer idiopathischen oder posttraumatischen Arthrose versorgt worden waren. Neben der Erhebung klinischer und subjektiver Parameter wurde eine röntgenologische Diagnostik in zwei Ebenen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Patienten innerhalb des Untersuchungsintervalls von 0,5 bis 2,5 Jahren vor allem bezüglich der deutlichen Schmerzreduktion überwiegend zufrieden sind. Die Erhaltung der Bewegungsfunktion fiel unterschiedlich aus, lag im Durchschnitt mit einem Bewegungsumfang von 49,7 Grad aber im mittleren Bereich der in der Literatur angegebenen Werte. Die radiologischen Kontrollen offenbarten bei einigen Patienten im Verlauf periprothetische Zysten, appositionelle Knochenanbauten und Wanderungsbewegungen sowohl der proximalen als auch distalen Prothesenkomponente, ohne dass wir eine negative Korrelation zu Bewegungsausmaß, Schmerz oder Kraft finden konnten. Bei drei Patienten war im Verlauf eine Konversion zur Arthrodese notwendig geworden. Bei Einhaltung der Indikationskriterien (intakter Kollateralbandapparat, stabiles knöchernes Prothesenlager, intaktes und gleitfähiges Streck- und Beugesehnensystem) steht unter den o. g. Diagnosen mit der Pyrocarbonprothese eine aussichtsreiche operative Behandlungsoption zur Verfügung, neben der Reduktion des Schmerzes die Beweglichkeit weitgehend zu erhalten. Die röntgenologischen Veränderungen scheinen jedoch einerseits eine fehlende Osteointegration der Oberfläche oder des Materials, andererseits erhöhte Spannungskräfte am Interface Prothese/Knochen anzuzeigen. Diesbezüglich werden weitere Untersuchungen zeigen müssen, welche Veränderungen der Oberflächenbeschaffenheit oder -beschichtung beziehungsweise des Designs die langfristigen röntgenologischen Ergebnisse verbessern können. Aber auch die Modalitäten der Indikationsstellung, die Zugangswahl und die intraoperative Kontrolle der korrekten Endoprothesenpositionierung bedürfen in Zukunft noch weiterer Klärung.
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