BESPRECHUNGEN UND ANZEIGEN.
1933; Max Niemeyer Verlag; Volume: 53; Issue: 1 Linguagem: Alemão
10.1515/zrph.1933.53.1.179
ISSN1865-9063
AutoresDawid Nowodworski, Arthur Greiser, Michael Thad Allen, Hermann Göring, Klaus-Peter Friedrich,
Tópico(s)Polish Historical and Cultural Studies
Resumodie schon vorher Geflohenen Azriel (oder Uziel) Wallach und Dawid Nowodworski sollte er, nachdem er fur das Untergrundarchiv des Gettos Zeugnis abgelegt hatte, das Kriegsende nicht erleben. Peter K l e i n blickt auf die Geschichte des Vernichtungslagers Kulmhof, das von Gauleiter Arthur Greiser initiiert und von dessen Behorden auf vielfache Weise unterstutzt wurde. Anstelle des Tagungsbeitrags von Michael Thad Allen uber das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau haben die Hrsg. einen Aufsatz von Robert Jan v a n P e l t in den Sammelband aufgenommen. Er konzentriert sich auf die Planungsund Baugeschichte der Gaskammern und Krematorien. Die meisten entstanden erst, nachdem Hermann Goring Anfang Januar 1942 entschieden hatte, in Auschwitz keine sowjetischen Kriegsgefangenen als Arbeitssklaven einzusetzen. Himmler beschloss nun, in dem Lager judische Zwangsarbeiter zusammenzuziehen. Diejenigen, die als nicht arbeitsfahig angesehen wurden, sollten ermordet werden – durch das Giftgas Zyklon B. Falsch ist die Feststellung, die Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ und Kulmhof seien alle „Ende 1943“ geschlossen worden (S. 213), denn in Belzec stellte die SS schon ein Jahr fruher und in Treblinka und in Sobibor nach Aufstanden im August bzw. im Oktober 1943 den Betrieb ein. Mit dem Giftgas-Einsatz im Konzentrationslager Lublin-Majdanek befasst sich Tomasz K r a n z . Im Sommer 1942 wurden hier zwei Gaskammern errichtet: In der einen wurde Kohlenmonoxid, in der anderen Zyklon B eingesetzt. Letzteres verwendete die SS – so Marek Jozef O r s k i – auch in der Gaskammer im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig, die im Juni 1943 entstand. Dabei starben etwa 1300 Menschen, darunter eine grosere Gruppe sowjetischer Kriegsgefangener und polnischer Widerstandsaktivisten sowie 1150 judische Frauen und Manner. Pohl wurdigt den Fortschritt bei der Erforschung der Judenverfolgung seit den 1970er Jahren, weist aber auch darauf hin, dass bei weitem noch nicht alle Quellen uber den Judenmord in Osteuropa analysiert worden sind. Er macht insbesondere auf umfangreiche Aktenbestande uber russische Gerichtsverfahren gegen das aus der Sowjetunion stammende Hilfspersonal der Lager im Generalgouvernement aufmerksam. Aber selbst die Berichte und Meldungen des polnischen Widerstands uber die Vorgange in den nationalsozialistischen Lagern, die der Forschung schon seit Langerem zur Verfugung stehen, sind bislang nicht systematisch ausgewertet worden. Ein Missverhaltnis in der Gewichtung ergibt sich daraus, dass die Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ nicht mit einem jeweils eigenen, ausfuhrlicheren Beitrag vertreten sind, der neueste Forschungsergebnisse zusammenfassen wurde, wie sie zuletzt von Robert Kuwalek fur Belzec vorgelegt wurden. Der Band ist dankenswerterweise mit sehr nutzlichen Verzeichnissen der Ortssowie der Personenund Firmennamen ausgestattet. Marburg Klaus-Peter Friedrich
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