Artigo Revisado por pares

Georg Heym und Ferdinand Hodler Typologische Anmerkungen zur Frühgeschichte des Expressionismus

1976; Wiley; Volume: 31; Issue: 2 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1600-0730.1976.tb00520.x

ISSN

1600-0730

Autores

Ronald Salter,

Tópico(s)

Historical, Literary, and Cultural Studies

Resumo

Die hochgradig bildhafte Lyrik Georg Heyms fordert den Vergleich mit der bildenden Kunst heraus. Schon ein Zeitgenosse Heyms vermutet eine künstlerische Verwandtschaft zwischen dem jungen Dichter und dem damaligen Groβmeister des europäischen Jugendstils ‐ Ferdinand Hodler. Das läβt sich aus heutiger Sicht bestätigen. Neben mannigfachen motivischen, thematischen und stilistischen Korrespondenzen liegen die bedeutsamsten Übereinstimmungen im Strukturprinzip des Parallelismus und im unmittelbaren Ausdruck durch Abstraktion. Über die persönliche stilpsy‐chologische Bedeutung der gemeinsamen Seh‐ und Gestaltungsweise hinaus macht der Vergleich ihres Werkes das engere Zusammenrücken der Künste um die Jahnhundertwende sichtbar und erhellt zugleich die stilbildende Wirkung, die Heym und Hodler auf den expressionistichen Duktus in Wort und Bild ausübten. Beide waren Übergangsfiguren. Auf der gemeinsamen Basis eines phänomenologischen Wirklichkeitsverhältnisses entwickelten sie unabhängig von einander gleichgerichtete Ausdrucksformen, die eine Brücke von der alten, im Impressionismus und Symbolismus gipfelnden Kunst und dem grundsätzlich neuen Stil des 20. Jahrhunderts schlagen.

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