Abklärung von Lungenembolie und venöser Thromboembolie mittels Mehrschicht-Spiral CT
2002; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 174; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2002-20607
ISSN1438-9029
AutoresJoachim E. Wildberger, Andreas H. Mahnken, A. M. Sinha, A Stargardt, Patrick Haage, S. Schaller, Rolf W. Günther,
Tópico(s)Venous Thromboembolism Diagnosis and Management
ResumoZielsetzung: Entwicklung eines diagnostischen Algorithmus für Mehrschicht-Spiral CT (MSCT) Untersuchungen bei klinisch vermuteter Lungenembolie (LE) mittels CT-Angiographie (CTA) und indirekter CT-Phlebographie (CTP). Material und Methode: Bei 161 konsekutiven Patienten mit klinischem Verdacht einer LE wurde nach intravenöser Applikation von 120 ml Kontrastmittel eine dünnschichtige CTA durchgeführt (SOMATOM Volume Zoom; Siemens, Forchheim; 120 kV, 100 mAs, Kollimation: 4 × 1 mm). Eine indirekte CTP (120 kV, 170 mAs, Kollimation: 4 × 5 mm) wurde in den Fällen angeschlossen, in denen eine LE bestätigt werden konnte. Bei negativer CTA wurde diese nur bei den Patienten durchgeführt, bei denen klinische Zeichen bzw. vorausgegangene Untersuchungen eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) wahrscheinlich machten oder dies zur weiteren Therapieplanung und Ausdehnungsbestimmung erforderlich war. Beginnend am Beckenkamm wurde die CTP drei Minuten nach KM-Applikation in der Kniekehle beendet. Ergebnisse der CTP konnten bei 73 Extremitäten mit dopplersonographischen, phlebographischen oder autoptischen Ergebnissen verglichen werden. Die Untersuchungsbereiche wurden bei allen Patienten aufgezeichnet und resultierende effektive Strahlendosen für beide Geschlechter getrennt berechnet. Ergebnisse: Bei 62 Patienten konnte der Verdacht einer Lungenembolie in der CTA bestätigt werden. 47 dieser Patienten hatten eine ursächliche TVT. Bei 47/99 Patienten ohne LE-Nachweis wurde eine zusätzliche CTP durchgeführt. Hierbei wurde die Diagnose einer TVT aus vorausgegangenen Untersuchungen bei acht Patienten bestätigt. Lediglich bei 2 von 39 Patienten (5,1 %) wurde eine okkulte TVT ohne Nachweis einer LE festgestellt. Bei den Vergleichsuntersuchungen lag die Sensitivität für den Nachweis einer TVT bei 94,3 % bei einer Spezifität von 92,1 %. Nach ICRP 60 wurden kumulative effektive Strahlendosen für die Thorax-CT von 3,3 mSv für männliche und 4,2 mSv für weibliche Patienten berechnet, für die CTP ergaben sich 9,3 mSv. Schlussfolgerungen: Das vorgestellte Untersuchungsprotokoll erlaubt eine differenzierte und schnelle Abklärung einer klinisch vermuteten LE. Bei Nachweis einer LE ist die Durchführung einer zusätzlichen indirekten CTP gerechtfertigt, da detaillierte und im Einzelfall therapierelevante Informationen über das tiefe Beinvenensystem gewonnen werden. Aufgrund der relativ hohen Strahlenbelastung ist bei Ausschluss einer LE durch die CTA eine sehr enge Indikationsstellung für die CTP erforderlich.
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