Inzidenz, Ätiologie und Langzeitprognose des Schlaganfalls
2002; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 70; Issue: 12 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2002-35857
ISSN1439-3522
AutoresPeter L. Kolominsky‐Rabas, Peter U. Heuschmann,
Tópico(s)Healthcare Systems and Practices
ResumoZielsetzung: Außer den routinemäßig erhobenen Mortalitätsstatistiken gab es für Deutschland bislang kaum repräsentative Daten zur Epidemiologie des Schlaganfalls. Aus diesem Grunde wurde in Deutschland ein populations-basiertes Schlaganfallregister etabliert, das Inzidenz und Überlebensraten nach Schlaganfall in einer definierten Studienpopulation bestimmt. Methode: Das Erlanger Schlaganfall-Register ist eine prospektive, gemeinde-basierte Studie, die als Studienbevölkerung alle 101 450 Einwohner der Stadt Erlangen, Bayern, umfasst. Alle Patienten nach erstmaligem Schlaganfall wurden bis zu 12 Monate nach Ereignis nachverfolgt. Ergebnis: Insgesamt wurden innerhalb des Studienzeitraumes von 2 Jahren 354 erstmalige Schlaganfälle registriert. In 95 % aller Fälle konnte die Diagnose Schlaganfall durch ein bildgebendes Verfahren bestätigt werden. 51 % aller Schlaganfälle ereigneten sich in der Altersgruppe > 75 Jahre. Die für die deutsche Standardbevölkerung alters-adjustierte jährliche Schlaganfallinzidenz betrug 182 pro 100 000 Einwohner (200 pro 100 000 für Männer und 170 pro 100 000 für Frauen). Die Sterblichkeit nach Schlaganfall betrug 19,4 % innerhalb der ersten 28 Tage, 28,5 % innerhalb der ersten drei und 37,3 % innerhalb der ersten 12 Monate nach Ereignis. Schlussfolgerung: Im gemeinde-basierten Erlanger Schlaganfall-Projekt wurden erstmalig für Deutschland repräsentative Angaben zur Epidemiologie des Schlaganfalls gewonnen. Die erhobene Schlaganfallinzidenz entspricht in etwa der anderer westlicher Industriestaaten.
Referência(s)