Transurethrale Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP): eine sichere und effektive endourologische Alternative zur offenen Adenomenukleation
2002; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 33; Issue: 05 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2002-33612
ISSN1438-8820
AutoresR. M. Kuntz, Karin Lehrich, Sascha Ahyai,
Tópico(s)Prostate Cancer Diagnosis and Treatment
ResumoFragestellung: Große Prostatadrüsen werden bisher traditionell durch offene Adenomenukleation operiert, trotz relativ großem Blutverlust und langer Liegezeit. Eine prospektive Studie sollte herausfinden, ob die transurethrale Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) eine erfolgreiche endoskopische Therapieoption für große Drüsen darstellt. Material und Methode: In den letzten 4 Jahren wurde an der Urologischen Klinik des Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin bei über 500 Patienten eine Holmium-Laser-Operation der Prostata durchgeführt. 75 Patienten zeigten präoperativ im transrektalen Ultraschall (TRUS) eine Prostata von mehr als 100 g. Alle Patienten litten unter einer urodynamisch nachgewiesenen Obstruktion des Blasenauslasses. Zur HoLEP wurden Hochleistungslaser (80 W oder 100 W), 550 nm flexible Kontaktlaserfasern und ein spezielles 26 Charr.-Dauerspül-Resektoskop verwendet. Die Prostatalappen wurden retrograd vom Colliculus seminalis zur Blase auf Niveau der chirurgischen Kapsel abgetragen. American Urological Association (AUA) Symptom Scores, maximale Harnflussraten und Restharnvolumina, Kontinenz, Potenz und Komplikationen wurden präoperativ und postoperativ in regelmäßigen Abständen ermittelt. Ergebnisse: Das mittlere präoperative Gewicht (TRUS) betrug 114,1 ± 20,7 (100 - 230) g, das mittlere gemessene Resektionsgewicht 87,9 ± 26,0 (52 - 200) g, das mittlere geschätzte Resektionsgewicht (gemessenes Resektat + 10 % als Ausgleich für die Gewebevaporisation, die während HoLEP auftritt) 96,7 ± 28,6 (57 - 220) g, die mittlere Operationszeit 133,8 ± 31,7 (78 - 216) min., der mittlere Blutverlust 1,9 ± 1,3 (0 - 6,5) g/dl, die mediane postoperative Katheterzeit 1 Tag und der mediane postoperative Krankenhausaufenthalt 2 Tage. AUA Symptom Scores, maximale Harnflussraten und Restharnmengen verbesserten sich postoperativ sofort, signifikant und anhaltend. 6 Patienten (8 %) mussten reoperiert werden. Kein Patient benötigte Blutkonserven. Kein Patient verstarb perioperativ. Schlussfolgerung: HoLEP scheint eine sehr effektive und sichere endoskopische Alternative zur offenen Adenomenukleation zu sein. Der Blutverlust ist minimal und die Komplikationsrate niedrig. Postoperative Katheter- und stationäre Krankenhausbehandlung sind erheblich kürzer als bei der offen-chirurgischen Adenomenukleation.
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