Revisão Revisado por pares

Gewichtsveränderungen unter Therapie mit Psychopharmaka

2007; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 75; Issue: 2 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2005-919109

ISSN

1439-3522

Autores

Tobias Drieling, Nina Biedermann, Leo Schärer, N. Strobl, Jens M. Langosch,

Tópico(s)

Diet and metabolism studies

Resumo

Einleitung: Es wird ein Überblick über Gewichtsveränderungen unter Therapie mit den gebräuchlichsten Psychopharmaka gegeben. Methodik: Basierend auf einer Medline-gestützten Literaturrecherche bis 4/2005 wurden Studienergebnisse hinsichtlich Gewichtsveränderungen durch Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer/Antikonvulsiva und Antipsychotika übersichtlich zusammengestellt. Ergebnisse: Unter den Trizyklika und Tetrazyklika sind Amitriptylin und Nortriptylin die Substanzen mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für Gewichtszunahmen. SSRI erwiesen sich, mit Ausnahme von Paroxetin, das zu leichten Gewichtsanstiegen führt, als gewichtsneutrale Substanzen. Bei Einnahme von MAO-Hemmern ist - mit Ausnahme von Phenelzin, ebenfalls nicht mit deutlichen Gewichtszunahmen zu rechnen. Valproat und Lithium sind in der Gruppe der Stimmungsstabilisierer/Antikonvulsiva die Substanzen mit dem höchsten Potenzial für Gewichtszunahmen. Felbamat und Topiramat waren mit ausgeprägter Gewichtsreduktion verbunden. Clozapin und Olanzapin induzieren häufig starke Gewichtszunahmen, gefolgt von Risperidon. Quetiapin scheint mit nur geringen Gewichtszunahmen verbunden zu sein. Unter Aripiprazol und Ziprasidon kann mit relativ stabilem Gewicht gerechnet werden. Unter klassischen Antipsychotika, die insgesamt geringere Gewichtszunahmen aufweisen als die atypischen, erwies sich Thioridazin als die Substanz mit dem größten Risiko für eine Gewichtszunahme. Mit Pimozid dagegen wurden Gewichtsreduktionen beobachtet. Schlussfolgerung: Die Beurteilung von Gewichtszunahmen wird dadurch erschwert, dass sie zumeist nur als nicht näher quantifizierte Nebenwirkung in den Studien miterfasst wurden, die Gewichtsangaben nicht vereinheitlicht sind und bei einigen Substanzen Langzeitstudien fehlen. Gewichtszunahme ist eine häufig beobachtete und belastende Begleiterscheinung der Therapie mit Psychopharmaka. Einige Substanzen bieten jedoch gewichtsneutrale Alternativen.

Referência(s)