Revisão Revisado por pares

Stellenwert der pelvinen Lymphadenektomie in der Therapie des Prostata- und Blasenkarzinoms

2005; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 36; Issue: 3 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2004-830279

ISSN

1438-8820

Autores

Axel Heidenreich, Carsten‐Henning Ohlmann,

Tópico(s)

Bladder and Urothelial Cancer Treatments

Resumo

Die Rationale einer Staging-Lymphadenektomie in der chirurgischen Therapie des Prostata- und Harnblasenkarzinoms mit kurativer Intention besteht in der verlässlichen Diagnose lymphonodulärer Mikrometastasen, um die Sinnhaftigkeit einer möglichen postoperativen adjuvanten Therapie abschätzen zu können. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist eine kritische Beurteilung der publizierten Daten, um mögliche Standards der LA definieren zu können. Das Ausmaß der pelvinen Lymphadenektomie im Rahmen der radikalen Prostatektomie (RPE) wird kontrovers diskutiert. Die anatomisch adäquate, extendierte pelvine Lymphadenektomie (EPLA) schließt die Lymphknotenstationen der A. iliaca communis bis zur Ureterkreuzung, der A. iliaca externa und interna sowie der Fossa obturatoria ein. Gegenüber der Standard-LA wird die Anzahl dissezierter Lymphknoten signifikant gesteigert, die Frequenz positiver Lymphknoten nahezu verdoppelt. Die Frequenz pathohistologisch detektierter Mikrometastasen ist sowohl beim klinisch lokalisierten als auch beim lokal fortgeschrittenen PCA signifikant höher als durch präoperative Nomogramme vorhergesagt. Auch wenn derzeit keine prospektiv randomisierten klinischen Studien den therapeutischen Benefit der EPLA beweisen, könnten Patienten mit einer minimalen Lymphknotenmetastasierung profitieren. Aus einer Vielzahl von Studien geht hervor, dass das Risiko der PCA-spezifischen Mortalität bei fehlender lymphonodulärer Metastasierung bzw. 1 - 2 befallenen Lymphknoten nicht signifikant voneinander differiert. Da sich die therapieassoziierte Morbidität der EPLA nicht gegenüber der Standard-LA unterscheidet, sollte die EPLA bei allen Patienten im Rahmen der RPE bevorzugt werden. Im Rahmen der radikalen Zystektomie wurde die anatomische Ausdehnung der pelvinen Lymphadenektomie bis dato noch nicht standardisiert, obwohl ein Zusammenhang zwischen Ausmaß der LA und dem progressionsfreien Überleben existiert. Verschiedene retro- und prospektive Mappingstudien zur anatomischen Verteilung lymphonodulärer Mikrometastasen zeigten, dass die Lymphknotendissektion entlang der A. iliaca communis bis zur aortalen Bifurkation, der Aa. Iliaca externa und interna sowie der Fossa obturatoria 80 % aller betroffenen Lymphknotenmetastasen erfasst. Weiter kranial gelegene Filiae sind überwiegend nur bei intrapelviner Metastasierung darstellbar, so dass eine Ausdehnung der LA bis in den Bereich der A. mesenterica inferior nur bei positivem Schnellschnitt indiziert erscheint. Die EPLA beim Harnblasenkarzinom resultiert in der Verbesserung des progressionsfreien Überlebens, nicht jedoch des tumorspezifischen oder Gesamtüberlebens.

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