Pharmakologie der Protonenpumpenhemmer: Aus der Sicht eines klinischen Pharmakologen
2005; Wiley; Volume: 34; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.1002/pauz.200500119
ISSN1615-1003
Autores Tópico(s)Ion Transport and Channel Regulation
ResumoAlle Protonenpumpeninhibitoren (PPI) stellen inaktive Prodrugs dar, die in den sauren Parietalzellen der Magenschleimhaut in das aktive Wirkprinzip umgewandelt werden und als Sulfenamide an die H+/K+-ATPase kovalent gebunden werden. Dies führt trotz sehr rascher hepatischer Elimination (t1/2 = 0, 5 bis 2 Stunden) zu einer längerfristigen Hemmung der Magensäuresekretion. Dabei korreliert das Ausmaß der Säuresekretionshemmung mit den über die Zeit integrierten Plasmakonzentrationen (AUC) der PPI. Da die PPI die zurzeit effektivsten Säureblocker darstellen, sind sie Mittel der ersten Wahl bei der Therapie säurebedingter intestinaler Erkrankungen. Die wirkungsgleichen und weitgehend austauschbaren Arzneistoffe (Omeprazol/Esomeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, Rabeprazol) führen dosisabhängig zu einer langfristigen Anhebung des intragastralen pH-Wertes, der die klinische Wirksamkeit determiniert. Beim Metabolismus der PPI spielt das polymorph exprimierte CYP2C19 eine wichtige Rolle. Die Aktivität dieses arzneimittelabbauenden Enzyms bestimmt nicht nur die Wirkspiegel, sondern auch die davon abhängigen pharmakodynamischen und klinischen Wirkungen der PPI. Etwa zwei Drittel der kaukasischen Bevölkerungen sind so genannte extensive metabolizer, bei denen unter Standarddosierungen etwa 20 % geringere Abheilungsquoten sowie Helicobacter-pylori-Eradikationsraten (bei peptischem Ulcus; Refluxkrankheit) beobachtet werden. Zahlreiche Vergleichsstudien bestätigen, dass für alle therapeutisch relevanten Endpunkte bestimmte Dosisbereiche der PPI als gleichwertig anzusehen sind. Trotz geringfügiger Unterschiede in den pharmakokinetischen Eigenschaften und im Interaktionspotenzial weisen die PPI deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede auf.
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