Artigo Revisado por pares

Säbel und Schere: Goethes Revolutionierung des Epos und die Rezeptionskarriere von Hermann und Dorothea

1998; University of Toronto Press; Volume: 34; Issue: 2 Linguagem: Alemão

10.3138/sem.v34.2.121

ISSN

1911-026X

Autores

Yahya Elsaghe,

Tópico(s)

Nietzsche, Schopenhauer, and Hegel

Resumo

In Hermann und Dorothea, Goethes aggressivstem Versuch, fur ihn schrecklichste aller Ereignisse in seinen Ursachen und Folgen dichterisch zu gewaltigen (WA I, 11, 61),' ist die Gattung des Texts selbst schon Teil und Ausdruck einer reaktionaren Tendenz, die dem Werk die Sympathie der herrschenden politischen Parteien sicherte (Christian Gottfried Korner nach Wild 1087). Indem er die alteste literarische Erzahlform auf ein modernes Thema anwandte, inszenierte Goethe reine der Existenz (WA IV, 10, 273), wie er es nannte und wie es Roland Barthes unter einem fast gleichen Namen als typisch reaktionare Ideologem des Ewigen Menschen analysiert hat. Das reine menschliche sollte schreckliche Ereignis insofern exorzieren, als man dieses als ganz beispiellos erfuhr, als das groste Schauspiel, die Geschichte kennt, wie es in einer gleichzeitig mit Hermann und Dorothea erschienenen Geschichte der franzosischen Revolution heist (Eichhorn, Geschichte... 1; vgl. auch WA IV, 11, 273). Trotz der reaktionaren Intention der gewahlten Gattung ist Hermann und Dorothea in poetologischer Hinsicht ein revolutionarer Text. Die Revolutionierung des Epos, wie es Goethe seinerzeit an der Homerischen Praxis und in der Theorie Friedrich August Wolfs eingehend studiert hatte, war die Voraussetzung einer beispiellosen Rezeptionskarriere. Goethes Erneuerung der Gattung, deren Theorie Hegel (Hegel 13, 339-41; 15, 414f.), August Wilhelm Schlegel, vor allem aber Wilhelm von Humboldt unter dem Begriff burgerliche

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