Das LISS-System als neues minimal-invasives winkelstabiles Verfahren zur Versorgung periprothetischer Femurfrakturen
2003; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 128; Issue: 1 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2003-37320
ISSN1438-9592
AutoresWerner Kolb, Hanno Guhlmann, R. Friedel, H. Nestmann,
Tópico(s)Orthopedic Infections and Treatments
ResumoDas LISS-System ermöglicht im minimal-invasiven Verfahren eine überbrückende und winkelstabile Plattenosteosynthese periprothetischer Frakturen mit monokortikalen Verriegelungsschrauben ohne zusätzliche chirurgische Traumatisierung des meist osteoporotischen Knochens und ohne Irritation der Prothese bei übungsstabiler Osteosynthese. Anhand von 5 Patienten (2 Hüfttotalendoprothesen und 3 Knieoberflächenprothesen) sollen Indikationen, Operationstechnik, mögliche intra- und postoperative Komplikationen und die Nachbehandlung dargestellt werden. Indikationen sind periprothetische Femurfrakturen im distalen Schaftbereich sowie per- und suprakondyläre Frakturen. Kontraindikationen gibt es keine, außer ein zu stark reduzierter Allgemeinzustand. Bei extraartikulären Frakturen wird ein lateraler Zugang, bei intraartikulären Frakturen wird ein anteriorer Zugang (laterale parapatellare Arthrotomie) benutzt. Bei intraartikulären Frakturen werden zuerst die Femurkondylen anatomisch reponiert, danach folgt die Einstellung der Schaftfragmente über die Ligamentotaxis unter Kontrolle von Länge, Achse und Rotation. Das LISS wird eingebracht und stumpf mit Kontakt zum Femur unter dem M. vastus lateralis nach proximal vorgeschoben. Die Fixierung erfolgt mit winkelstabilen, monokortikalen, selbstbohrenden und schneidenden Schrauben. Die Nachbehandlung wird funktionell unter Entlastung ab dem 2. postoperativen Tag durchgeführt. Die Vollbelastung entsprechend den klinischen und radiologischen Kontrollen erreichen die Patienten nach 6-8 Wochen. Die Vorteile des LISS sind eine höhere Primärstabilität bei monokortikaler Fixation verbunden mit einer minimalinvasiven Technik, die in der Regel keine Spongiosaplastik oder Fremdblutgabe notwendig macht. Der Nachteil des gedeckten Verfahrens ist das Risiko der nicht exakten Platzierung des LISS auf dem Femur mit der Gefahr des Ausreißens der proximalen Schrauben und eine postoperative Achsen- oder Rotationsfehlstellung.
Referência(s)