Artigo Revisado por pares

B-Streptokokken in der Geburtshilfe - Risiken und Konsequenzen bei mütterlicher Kolonisation und Neugeborenenkontamination

1992; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 52; Issue: 06 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2007-1023762

ISSN

2199-6989

Autores

Eva‐Maria Grischke, M. Kaufmann, T. Rabe, S Pohl, V. Hingst, G. Bastert,

Tópico(s)

Maternal and Neonatal Healthcare

Resumo

In einem Beobachtungszeitraum von 2Jahren wurden 2373 Mütter und ihre Neugeborenen hinsichtlich einer B-Streptokokken-Kolonisation bzw. Kontamination untersucht. Erfaßt wurden neben mütterlichem bakteriologischem Vaginal- und Analabstrich zu Geburtsbeginn Fruchtwasser und postpartal Magenaspirat des Neugeborenen, jeweils mittels konventioneller Kulturverfahren sowie eines Latex-Agglutinationstestes im Sinne eines Schnelltestverfahrens. Ergänzend wurden den Neugeborenen seitengetrennt Ohrabstriche zur bakteriologischen Untersuchung entnommen. Bei einer konstanten vaginalen und/oder analen mütterlichen Kolonisation von 16% in beiden Jahren konnte die vertikale Transmission und ihre möglichen Einflußvariablen an 1328 Mutter/Kind-Paaren des ersten Beobachtungsjahres überprüft werden. Bei 10% aller untersuchten Neugeborenen konnte bei mindestens einem der bakteriologischen Abstriche eine Oberflächenkontamination des Neugeborenen nachgewiesen werden. Im Kollektiv der B- Streptokokken-kolonisierten Mütter zeigte Fruchtwasser mit 43 % die höchste Kontaminationsrate gegenüber Magenaspirat mit 26 % und den seitengetrennt entnommenen Ohrabstrichen mit 28% bzw. 30%. Für die vertikale Transmission war eine vaginale mütterliche Kolonisation entscheidend, die in 50% zu einer Neugeborenen-Kontamination führte, während die alleinige anale Besiedlung dies nur in 32% zur Folge hatte. Eine intrapartale Antibiotikaprophylaxe reduzierte die Neugeborenen-Kontamination signifikant von 50% auf 20%, wobei ein Einsatz erst nach einer Expositionsdauer von mindestens 6 Std. sinnvoll erschien. In dieser Gruppe konnte die Oberflächenkontamination sogar von 61 % auf 8 % gesenkt werden. Einem Kollektiv von 6 an einer Early Onset Sepsis erkrankten Neugeborenen (0,4%) wurde eine Gruppe von 13 infektgefährdeten Neugeborenen (0,9 %) mit nachgewiesener Oberflächenkontamination und klinischen oder laborchemischen Infektzeichen gegenübergestellt. Beide Gruppen wiesen mit Ausnahme einer unterschiedlichen Rate an intrapartal verabreichtem Antibiotikum keine wesentlichen Unterschiede auf. In keinem Fall trat ein letaler Verlauf auf. Antepartales Screening und eine entsprechende intrapartale Antibiotikaprophylaxe sind wirksame Maßnahmen zur Verhinderung letaler Sepsisverläufe.

Referência(s)