Artigo Revisado por pares

Reproduktive Isolation Durch Optische Schwarmmarken Bei Den Sympatrischen Chironomus Thummi Und Ch. Piger

1976; Brill; Volume: 58; Issue: 3-4 Linguagem: Alemão

10.1163/156853976x00190

ISSN

1568-539X

Autores

Jürgen Miehlbradt, Dietrich Neumann,

Tópico(s)

Plant and animal studies

Resumo

Das Schwarmverhalten und die reproduktive Isolation von Chironomus thummi und C. piger wurde im Freiland und Laboratorium untersucht. Die taglichen Schwarmzeiten wahrend der morgendlichen und abendlichen Dammerung sowie der Jahresgang der Schwarm- und Fortpflanzungszeit waren bei beiden Arten gleich. Thummi- und piger-Imagines schwarmen uber verschiedenen optischen Marken. Mit Hilfe kunstlicher Marken (schwarze, weise und farbige Kartons) wurde nachgewiesen, das thummi-Mannchen dunkle Bodenmarken mit hellem Umfeld und piger helle Bodenmarken mit dunklem Umfeld wahlen. Die Schwarme von piger stehen in der Regel einige Meter hoher uber dem Boden als die von thummi. Der thummi-Schwarmplatz konnte zusatzlich durch vertikale dunkle Strukturen modifiziert werden, wohingegen piger ein einheitlich helles Umfeld benotigte und bei Darbieten von Vertikal-marken den Schwarmplatz verlies. Thummi-Weibchen schwarmten unterhalb dicht uber dem Boden uber den gleichen dunklen Bodenmarken wie die Mannchen; Kopulationen erfolgten, wenn sie von unten oder seitlich in den Mannchen-Schwarm flogen. Piger-Weibchen flogen dagegen nicht aus Bodennahe, sondern in grosere Hohe in den piger-Mannchen-Schwarm ein. In Laborkafigen mit schwarzen Bodenmarken bildete thummi typische Schwarme. Das Schwarmverhalten von piger war dagegen in Kafigen stets gestort und zwar auch in allseitig hellen und bis 3 Meter hohen Kafigen; es wurden nur Pseudoschwarme im Bereich der Kafigdecken gebildet. Bei Vermischung von thummi-Schwarm und piger-Pseudoschwarm erfolgten Bastardierungen. Die Laboratoriumsbastarde hatten normale Vitalitat und erreichten volle Fertilitat und Fecunditat. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten uberdecken sich in Westdeutschland. Piger scheint jedoch seinen Verbreitungsschwerpunkt im Flachland und im Kustenbereich zu haben. An Mischstandorten waren keine Bastardierungen nachweisbar, auch dann nicht, wenn die Mannchen-Schwarme beider Arten nur wenige Meter voneinander entfernt standen. Die ethologische Isolation durch optische Marken, sowie die taxonomische Stellung und okologische Differenzierung der beiden Arten werden diskutiert.

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