Artigo Revisado por pares

Torische Intraokularlinse zur Korrektur eines höhergradigen Astigmatismus nach Keratoplastik bei Pseudophakie - eine Kasuistik1

2001; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 218; Issue: 12 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2001-19690

ISSN

1439-3999

Autores

Mana Tehrani, Oliver Schwenn, H. Burkhard Dick,

Tópico(s)

Ophthalmology and Visual Impairment Studies

Resumo

Hintergrund Nach Keratoplastik stehen zur Korrektur eines postoperativen Astigmatismus verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Neben der Korrektur durch eine Brille können Kontaktlinsen eingesetzt werden. Prinzipiell stehen auch die T-Inzisionen, die Photorefraktive Keratektomie (PRK) oder die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) zur Verfügung, die jedoch auch nur einen geringen bis mittleren Astigmatismus korrigieren können. Der Laserabtragung im Rahmen von PRK und LASIK sind jedoch natürliche Grenzen gesetzt, wenn man eine ausreichende Hornhautrestdicke gewährleisten will. Weiterhin erfolgt hierbei die Korrektur direkt am transplantierten Gewebe, wobei das Risiko einer Abstoßung nicht vollends ausgeschlossen werden kann. Eine weitere Alternative stellt die Implantation einer individuell angefertigten torischen PMMA-Intraokularlinse (IOL) dar, wodurch eine Korrektur des kornealen Astigmatismus mit einem Torus bis maximal 12 dpt ermöglicht wird. Diese anhand von Keratometrie und Biometrie individuell für jeden Patienten angefertigten torischen Intraokularlinsen können zusätzlich zur bereits implantierten IOL eingesetzt werden.Kasuistik Ein 66-jähriger Patient stellte sich im September 1999 mit einem korrigierten Visus von 0,1 am rechten Auge mit der Frage nach refraktiv chirurgischen Möglichkeiten zur Visusverbesserung in unserer poliklinischen Sprechstunde vor. 1996 war zuvor aufgrund einer dekompensierten Fuchs'schen Endotheldystrophie eine Triple-Prozedur an diesem Auge durchgeführt worden. Bei der Aufnahmeuntersuchung zeigte sich eine Refraktion von + 2,5 D sph - 10 D cyl/151o. Bei der operativen Versorgung zur Korrektur des hohen Astigmatismus wurde eine individuell angefertigte torische IOL (- 9,5 D sph + 12 D cyl) über einen sklerokornealen Tunnelschnitt vor die im Kapselsack fixierte Kunstlinse in den Sulcus ciliaris implantiert. Bei der Kontrolluntersuchung nach einem Jahr zeigte sich eine gut zentrierte Intraokularlinse und postoperative Achsenstabilität. Der Visus verbesserte sich postoperativ auf 0,3 und war nach einem Jahr korrigiert (add + 1,5 D sph - 3,0 D cyl/141o) bei 0,5.Schlussfolgerung Die zusätzliche Implantation einer torischen Intraokularlinse bei pseudophaken Patienten mit keratoplastikbedingtem hohen Astigmatismus ist eine sinnvolle Möglichkeit zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Der Vorteil gegenüber der keratorefraktiven Korrektur liegt in der geringen Manipulation am Transplantat.

Referência(s)