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Dieter Henrich, Grundlegung aus dem Ich. Untersuchungen zur Vorgeschichte des Idealismus. Tübingen – Jena (1790–1794). 2004

2006; De Gruyter; Volume: 24; Issue: 1 Linguagem: Alemão

10.1515/arbi.2006.85

1865-8849

Michael Franz,

Die beiden Bände, die Dieter Henrich nun als Ergebnis einer jahrzehntelangen Recherche zu den von ihm entdeckten Papieren des Tübinger „kantischen Enragé“ Carl Immanuel Diez vorgelegt hat, gehen weit über eine historische Kontextualisierung dieses ursprünglichen Fundes hinaus. Es entsteht vielmehr der Eindruck, daß Henrich sich vorgenommen hat, ein völlig neues Paradigma zur Erklärung der Genese des Deutschen Idealismus zu etablieren. Die Notwendigkeit einer Revision der alten Erklärungsschemata leuchtet aus den verschiedensten Gründen ein. In der Tat wurde ein erstes solches Erklärungsmuster von der Geschichtsschreibung der scheinbar siegreichen Hegel'schen Schule schon bald nach dem Tod des „Verewigten“ in Geltung gesetzt und blieb bis zum Standardwerk der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Richard Kroners Von Kant bis Hegel, 1921/1924) in Kraft.