Vibrant Soundbridge System: Ein neuartiges Hörimplantat für Innenohrschwerhörige - Teil 1: Funktionsweise und erste klinische Erfahrungen
1998; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 77; Issue: 05 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2007-996970
ISSN1438-8685
AutoresTh. Lenarz, B. P. Weber, K. F. Mack, R.-D. Battmer, D. Gnadeberg,
Tópico(s)Ear Surgery and Otitis Media
ResumoProblemstellung: Patienten mit mittel-bis hochgradigen Innenohrschwerhörigkeiten kommen aufgrund ihres relativ guten Restgehörs für ein Cochlear Implant noch nicht in Frage. Auf der anderen Seite weisen konventionelle Hörgeräte erhebliche Nachteile auf, die den Hörnutzen bei diesen Patienten deutlich einschränken. Hierzu zählen Rückkopplungseffekte, Klangverzerrungen, ungünstige Frequenzübertragungsverhältnisse, der Okklusionseffekt des Gehörgangs und rezidivierende Gehörgangsentzündungen. Zusätzlich klagen viele Patienten über ein ungünstiges Sprachverstehen im Störgeräusch. Vibrant Soundbridge® Hörprothese: Eine neue Möglichkeit zur besseren auditiven Rehabilitation eröffnen implantierbare Hörgeräte. Das Vibrant Soundbridge® System basiert auf einem elektromagnetischen Aktor, der direkt an die intakte Gehörknöchelchenkette angekoppelt wird. Aufgrund der sehr guten Klangqualität und der Hochtoncharakteristik bietet sich dieses System für die Versorgung der genannten Patientengruppe an. Die üblichen Nachteile konventioneller Hörgeräte werden dabei vermieden. Äußerlich ist lediglich der im Haarbereich retroaurikulär getragene Audioprozessor sichtbar, der mittels Magnetkopplung die Daten und Energie auf das Implantat transkutan überträgt. Patientengut: Im Rahmen einer multizentrischen europäischen klinischen Studie wurden seit Februar 1997 19 Patienten an der Medizinischen Hochschule Hannover implantiert. Wesentliche Komplikationen traten nicht auf. Ergebnisse: Alle Patienten weisen bei inaktivem Audioprozessor keine signifikanten Veränderungen der Hörschwelle gegenüber dem präoperativen Befund auf. Bei Benutzung des Audioprozessors kommt es vor allem im Hochtonbereich zu einer signifikanten Anhebung der Hörschwelle. Subjektiv berichten die Patienten über ein verzerrungsfreies Hören, das zu einer besseren Sprachverständlichkeit vor allem im Störgeräusch führt. Fazit: Die bisherigen Ergebnisse zeigen einen vielversprechenden neuen Weg für die hörprothetische Versorgung von Patienten mit höhergradiger Innenohrschwerhörigkeit.
Referência(s)