Rauchen während der Schwangerschaft - Risiko für intrauterine Wachstumsrestriktion und bleibende Kleinwüchsigkeit
2012; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 216; Issue: 02 Linguagem: Alemão
10.1055/s-0032-1308958
ISSN1439-1651
AutoresSusan W. Koch, C. Vilser, W Gross, E Schleußner,
Tópico(s)Breastfeeding Practices and Influences
ResumoRauchen während der Schwangerschaft ist ein wesentlicher Risikofaktor für eine intrauterine Wachstumsrestriktion. Ziel der vorgestellten Thüringer SGA-(small-for-gestational-age)-Studie ist den Einfluss des Nikotinkonsums während der Schwangerschaft auf das Geburtsgewicht und -größe sowie die postnatale Wachstumsdynamik und das Aufholwachstum von SGA-Kindern zu untersuchen. Von 1992–2002 wurden in den Perinatalzentren Jena und Gera 2 447 lebendgeborene Kinder mit einem Geburtsgewicht (GG) < 10. Perz. u/o einer Geburtslänge (GL) < − 2,0 SDS ermittelt. Die Eltern der 383 schwer wachstumsretardierten SGA-Kinder (GG u/o GL < − 2,5 SDS) wurden angeschrieben und um Übermittlung der aktuellen Größe und des Gewichts ihres Kindes gebeten, wobei wir 108 Antworten erhielten (Alter 8,0 ± 3,4 Jahre). Der Anteil der SGA-Geburten bezogen auf alle Lebendgeburten hat von 1992 mit 14,1% bis 2002 mit 9,4% abgenommen. 14% dieser Kinder kamen als Frühgeburten zur Welt. Der Zigarettenkonsum lag im Mittel bei 2 Zigaretten pro Tag (range 0–40). Im SGA-Kollektiv gaben 17,6% der Mütter an während der Schwangerschaft geraucht zu haben, bei den schwer wachstumsretardierten Kindern 26,9%. Es besteht eine negative Korrelation von Zigarettenkonsum und dem Geburtsgewicht (r=− 0,09; p<0,01) und der Geburtslänge (r=− 0,08; p<0,01). 30,6% der ehemals schwer wachstumsretardierten Kinder zeigten kein Aufholwachstum, wobei SGA-Kinder von Raucherinnen ein doppelt so hohes Risiko für einen Kleinwuchs hatten. Der Nikotinkonsum während der Schwangerschaft stellt einen Risikofaktor für das Auftreten einer SGA-Geburt dar und kann zu einer über die Schwangerschaft hinaus reichenden bleibenden Beeinflussung des kindlichen Wachstumsverhaltens mit Ausbleiben des Aufholwachstums führen.
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