Haydns »Schöpfung« und ihr theologischer Hintergrund
2013; De Gruyter; Volume: 55; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1515/nzsth-2013-0025
ISSN1612-9520
Autores ResumoHaydns erstmals 1798 aufgeführtes Oratorium »Die Schöpfung « geht auf den Wunsch des Komponisten zurück, etwas Ähnliches wie Händels »Messias« für das Wiener Publikum zu schaffen. Doch der Geist des Werkes unterscheidet sich völlig von demjenigen, der hinter Händels Oratorium steht. Vor allem bedient sich van Swietens Libretto zwar Miltons »Paradise Lost«. Aber es eliminiert alle Bezüge zum Fall Lucifers und des ersten Menschenpaares. Stattdessen preist es Gottes Schöpfung, insbesondere die Erschaffung und Liebe Adams und Evas, und spiegelt so den Wandel, der sich in der Aufklärungstheologie vollzieht. Vermutlich wurde van Swieten zu seinem Libretto durch Herders Werk »Älteste Urkunde des Menschengeschlechts« inspiriert, in dem sich dieselbe Interpretation der biblischen Erzählung am Anfang der Genesis findet.
Referência(s)