Revisão Revisado por pares

Detaillierte Erfassung von Inanspruchnahme, Morbidität, Erkrankungsverläufen und Ergebnissen durch episodenbezogene Dokumentation in der Hausarztpraxis innerhalb des Projekts CONTENT

2007; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 69; Issue: 05 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2007-976517

ISSN

1439-4421

Autores

Gunter Laux, Thomas Rosemann, Thorsten Körner, Marc Heiderhoff, Anna Schneider, Thomas Kühlein, J Szecsenyi,

Tópico(s)

Chronic Disease Management Strategies

Resumo

Routinemäßig erfasste Abrechnungsdaten aus Arztpraxen dienen bisher als Grundlage für Inan-spruchnahmeanalysen im Bereich der ambulanten Versorgung und stellen einen wesentlichen Bestandteil des Controllings im deutschen Gesundheitswesen dar. Allerdings darf aufgrund der Zweckbindung der Erfassung auf die Abrechnung angenommen werden, dass diese Daten die tatsächliche Morbiditäts- und Versorgungssituation insgesamt nicht realistisch und differenziert widerspiegeln. Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes CONTENT (CONTinuous morbidity registration Epidemiologic NeTwork) wurde ein Forschungsnetzwerk zur kontinuierlichen Registrierung von Inanspruchnahme, Morbidität, Erkrankungsverläufen und Ergebnissen in der Hausarztpraxis etabliert. Im Gegensatz zur bisherigen Routinedokumentation wird hier ein zentrales Element der allgemeinmedizinischen Versorgungsrealität, der Behandlungsfall (Synonym: Episode), fokussiert. Eine episodenbezogene Dokumentation führt zu einer inhaltlichen Verknüpfung der Elemente Beratungsanlass, Beratungsergebnis und medizinische Prozedur, die über Quartalsabrechungsgrenzen hinweg einer Episode zugeordnet werden. Darüber hinaus trägt die Verwendung der International Classification for Primary Care (ICPC) innerhalb von CONTENT zur einer spezifischen Adaptierung der Dokumentation bei, da dieses Klassifikationssystem, im Gegensatz zur International Statistical Classification of Diseases, Injuries, and Causes of Death (ICD), speziell für den hausärztlichen Bereich geschaffen wurde. Die Berücksichtigung von Episoden unter Verwendung einer geeigneten Klassifikation in der Dokumentation stellt eine notwendige Vorraussetzung für eine realistische und detailliertere Einschätzung der allgemeinmedizinischen Inanspruchnahme-, Morbiditäts- und Versorgungslage dar. Ein bestehendes Praxissoftware-System wurde um domänenspezifische Module erweitert, um eine episodenbezogene Dokumentation zu ermöglichen. Mit Hilfe der daraus resultierenden Datenbasis wurden bereits Analyseergebnisse erzielt, die mit routinemäßigen Abrechnungsdaten nicht möglich sind. Zukünftig werden auf dieser Grundlage, bei kontinuierlich wachsendem Datenumfang, weitere Analysen durchgeführt, die das Potential aufweisen, zur Klärung komplexer epidemiologischer und gesundheitsökonomischer Fragestellungen maßgeblich beizutragen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die neue Form der Dokumentation das Potential aufweist, im Gegensatz zur bisherigen Routinedokumentation eine detailliertere Einschätzung von Inanspruchnahme, Erkrankungsverläufen und Ergebnissen im allgemeinmedizinischen Kontext zu ermöglichen.

Referência(s)
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