Thermische Erregbarkeit des Vestibularorgans nach Cochlear-Implantation
2004; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 83; Issue: 10 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2004-825678
ISSN1438-8685
AutoresT. Klenzner, Miles Neumann, Antje Aschendorff, Roland Laszig,
Tópico(s)Hearing, Cochlea, Tinnitus, Genetics
ResumoHintergrund: Alterationen des Gleichgewichtorgans nach intracochleärer Implantation von Elektrodenträgern werden in der Literatur teilweise zu über 30 % bei den mit Cochlear-Implantaten (CI) versorgten Patienten angegeben [1] [2] [3] [4] [5]. Durch eine möglichst atraumatische Elektrodeninsertion, bezugnehmend auf die von Lehnhardt [6] beschriebene „soft surgery technique”, wird versucht, das Risiko von postoperativen Störungen des Vestibularorgans zu minimieren. Methode: In der vorliegenden Studie wurde die thermische Erregbarkeit des Vestibularorgans bei Cochlear-Implant-Patienten vor und nach Implantation verglichen und der Einfluss einer möglichst atraumatischen Eröffnung des Perilymphraums der Cochlea unter der Cochleostomie untersucht. Zudem wurden anhand eines nicht validierten Fragebogens CI-Patienten bezüglich ihrer postoperativen Schwindelbeschwerden befragt. Ergebnisse: Von allen Patienten mit präoperativ normaler thermischer Erregbarkeit des Vestibularorgans oder Übererregbarkeit der implantierten Seite (n = 32) zeigten, unabhängig von der Cochleostomietechnik, postoperativ lediglich 16 % eine Mindererregbarkeit oder Ausfall des Gleichgewichtsorgans. Nur 12 % der Patienten ohne präoperative Schwindelsymptomatik (n = 98) gaben in der Befragung einen länger als zwei Tage anhaltenden postoperativen Schwindel an. Schlussfolgerungen: Obwohl sich keine signifikante Auswirkung der Cochleostomietechnik auf die thermische Erregbarkeit des Vestibularorgans ergab, deuten die Ergebnisse aus Sicht der Autoren darauf hin, dass insgesamt durch ein Konzept einer möglichst atraumatischen Elektrodeninsertion das Risiko einer vestibulären Störung nach CI-Operation minimiert werden kann.
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