Die Anwendbarkeit der ProSeal-Larynxmaske bei Laparotomien
2005; Georg Thieme Verlag; Volume: 40; Issue: 8 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-870103
ISSN1439-1074
AutoresWen‐Chien Ko, Thorsten Perl, Jan Heuer, A. Timmermann, U. Braun,
Tópico(s)Cardiac, Anesthesia and Surgical Outcomes
ResumoFragestellung: Die ProSeal-Larynxmaske (PLMA) weist gegenüber der klassischen LMA Designkriterien auf, die eine Trennung von Respirations- und Gastrointestinalkanal, einen höheren Leckagedruck und eine bessere Positionskontrolle ermöglichen. Es stellt sich nun die Frage, ob diese instrumentellen Verbesserungen einen Einsatz bei elektiven Baucheingriffen ohne erhöhtes Aspirationsrisiko rechtfertigen können. Bei einem Vergleich der ProSeal-LMA mit dem Trachealtubus bei dieser chirurgischen Intervention sollten die Insertion von Instrument und Magensonde hinsichtlich Dauer und Schwierigkeitsgrad sowie die Häufigkeit von Nebenwirkungen miteinander verglichen werden. Außerdem waren die postoperativen Halsbeschwerden bei beiden Methoden mit direkter und indirekter Befragung von Interesse. Methodik: Es wurden insgesamt 65 Patienten des Universitätsklinikums Göttingen und des Krankenhauses Neu-Bethlehem untersucht, bei denen eine gynäkologische oder chirurgische Laparotomie vorgenommen wurde. Die Narkose erfolgte einheitlich mit Disoprivan, Alfentanil und Rocuronium. Zur Antisalivation wurde Glycopyrroniumbromid verabreicht. Insgesamt 34 Patienten wurden mit einer ProSeal-Larynxmaske versorgt, 31 wurden intubiert. Alle Patienten erhielten eine Magensonde. Ergebnisse: Für die Insertion der PLMA wurden durchschnittlich 70 Sekunden (21 - 234), für die Intubation 57 Sekunden (35 - 145) benötigt. Die endotracheale Intubation war damit in kürzerer Zeit möglich, ein signifikanter Unterschied gegenüber der PLMA-Gruppe bestand jedoch nicht (p = 0,1924). Die Einlage der ProSeal-LMA war signifikant schwieriger als die orale Intubation (p = 0,0006). In den Fällen, in denen die ProSeal-LMA überhaupt nicht platziert werden konnte, zeigten sich endoskopisch nicht die Stimmlippen oder die Epiglottis, sondern der Zungengrund oder die Rachenhinterwand. Hier war die PLMA-Spitze umgeschlagen. Die Platzierungszeit für die Magensonde betrug durchschnittlich 38 Sekunden (15 - 75) in der PLMA-Gruppe und 57 Sekunden (22 - 219) in der Tubus-Gruppe. Damit war die Magensonden-Platzierung in der PLMA-Gruppe signifikant schneller möglich (p = 0,0267), jedoch nicht mit signifikant höherem Schwierigkeitsgrad nach endotrachealer Intubation (p = 0,6247). In einem Fall erfolgte vor Platzierung der MS eine Regurgitation durch den Drainagekanal ohne Aspiration. Bei der direkten Befragung gaben 16 Patienten der PLMA-Gruppe und 23 der Tubusgruppe postoperative Beschwerden im Halsbereich an. Das am häufigsten genannte Symptom war Heiserkeit (11 Patienten der PLMA-Gruppe und 18 intubierte Patienten). Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen endotrachealer Intubation und PLMA-Anwendung bezüglich des Gesamtanteils von Patienten mit postoperativen Halsbeschwerden und der Inzidenz einzelner Symptome konnte nicht festgestellt werden. Gleiches gilt für den Schweregrad der Beschwerden. Es zeigte sich eine Tendenz zu länger dauernden Halsbeschwerden nach der Intubation, ein signifikanter Unterschied ließ sich jedoch nicht nachweisen. Schlussfolgerung: In dieser Untersuchung konnte die ProSeal-LMA erfolgreich bei elektiven Laparotomien ohne erhöhtes Aspirationsrisiko eingesetzt werden. Wichtig sind eine gute Patientenauswahl und eine tiefe Narkoseführung. Die Vorteile liegen im schonenden Aufwachverhalten ohne Hustenreiz, allerdings weniger in der Herabsetzung postoperativer Halsbeschwerden. Aus dieser Beobachtung ist der Rückschluss möglich, dass auch die Invasivität des operativen Eingriffs die Verträglichkeit des Atemwegsinstrumentes einschränken kann. Nachteilig war in der vorliegenden Arbeit die im Vergleich zur endotrachealen Intubation schwierigere Insertion der PLMA. Weitere Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen sollen zeigen, ob diese ersten Aussagen zu Laparotomien mit der ProSeal-Larynxmaske bestätigt werden können.
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