Artigo Revisado por pares

Die Heilung des medialen Seitenbands

2008; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 7; Issue: S 1 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2007-993513

ISSN

1439-1236

Autores

Savio L‐Y. Woo,

Tópico(s)

Linguistic research and analysis

Resumo

Die Behandlungsmethoden zur vollständigen Heilung von Läsionen des medialen Seitenbands des Kniegelenks stehen nach wie vor in Diskussion. In der vorliegenden Arbeit wird über nunmehr seit 15 Jahren andauernde Laborversuche berichtet, die zu einem besseren Verständnis der biomechanischen, biochemischen und histologischen Aspekte der Regeneration des geschädigten medialen Seitenbands des Kniegelenks (Lig. collaterale mediale - Lcm) führen sollten. Dabei ergab sich insbesondere, daß beim Test mit 5 Freiheitsgraden die Varus-Valgus-Kniegelenkinstabilität um 220 % höher lag als bei dem mehr Bewegungseinschränkungen aufweisenden Test mit nur 3 Freiheitsgraden. Zur Untersuchung des Beitrags zur Valgus-Rotation wird daher der Test mit nur 3 Freiheitsgraden (Blockierung der axialen Tibia-Rotation und der A-P-Translation des Kniegelenks) empfohlen. Der Knochen-Band-Komplex wurde als Funktionseinheit (Femur-Lcm-Tibia-Komplex - FLTK) einer Festigkeitsprüfung unterzogen. Mit dieser Methode ist es möglich, sowohl die Kraft-Verlängerungs-Kurve (Darstellung der strukturellen Festigkeitswerte des FLTK) als auch die Spannungs-Dehnungs-Kurve (Darstellung der mechanischen Eigenschaften des abheilenden Bands) zu ermitteln. - Unter Verwendung eines interdisziplinären Ansatzes wurden der Einfluß von Reifungsgrad, Alter und Geschlecht sowie die Auswirkungen von Ruhigstellung, Remobilisierung, Aufbringung einer Bandspannung in situ und körperlichem Training am Kaninchen-Lcm untersucht. Es zeigte sich, daß im Falle einer isolierten Lcm-Durchtrennung die Methode "chirurgische Bandreparatur plus Immobilisierung" sich auf die Bandheilung nicht günstiger auswirkt als die Vorgangsweise "keine chirurgische Reparatur und keine Immobilisierung". Im zweiten Fall erreichten nach 12 Wochen die Festigkeitseigenschaften des FLTK sowie die Varus-Valgus-Instabilität des Kniegelenks wieder ihre Normalwerte, wohingegen die mechanischen Eigenschaften des genähten Lcm sich erst nach 48 Wochen wieder normalisierten. - Im Falle von mit Schädigung sowohl der Bandsubstanz als auch der Ansatzstellen einhergehenden Bandrupturen zeigte sich keine synchron verlaufende Heilung. Auch hier brachte eine Reparatur keine Vorteile. Nach 52 Wochen wiesen die strukturellen Eigenschaften des FLTK wieder zwei Drittel der Normalwerte auf. Die mechanischen Eigenschaften des abgeheilten Lcm lagen bei 25-30 % der Normwerte. Nach Abheilung fand sich an der Läsionsstelle eine signifikant vergrößerte Querschnittsfläche. In einer Studie mit kombinierter Lcm und vorderer Kreuzbandverletzung konnten wir zeigen, daß die verbliebene Varus-Valgus-Laxität des Kniegelenkes nach 12 Wochen noch 3,5fach größer war als die der Kontrollgruppe. Die maximale Belastbarkeit des FMTC erreichte 80 % der Kontrollgruppe, während die Reißkraft des geheilten Lcm nur 14 % der Kontrollgruppe betrug. Wenn eine partielle Meniskektomie hinzukam, waren die Ergebnisse noch unbefriedigender, da das geheilte Lcm versuchte, seine mindere Qualität durch Erhöhung der Gewebsmasse auszugleichen. Zusammenfassend lassen unsere Ergebnisse den Schluß zu, daß das gerissene Lcm ohne chirurgischen Eingriff spontan ausheilen kann. Die Schwere der Ligamentverletzung dürfte einen Einfluß auf die Qualität des geheilten Bandes haben. Es gilt weitere mechanische und biochemische Faktoren wie zum Beispiel Wachstumsfaktoren zu untersuchen, die die Bandheilung fördern könnten.

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