Broad views of the philosophy of nature: Riemann, Herbart, and the “matter of the mind”
2010; Taylor & Francis; Volume: 23; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.1080/09515081003690400
ISSN1465-394X
Autores Tópico(s)Academic and Historical Perspectives in Psychology
ResumoAbstract This paper deals with an attempt of the mathematician Riemann to develop an outstandingly broad view of the philosophy of nature encompassing basic phenomena of both the material and the mental world. Riemann's draft is traced in its main aspects, and is accompanied by a comparison with certain chapters in the philosophical writings of Herbart that were particularly relevant to Riemann's conception of mathematics and science on the whole. This applies, in particluar, to the epistemological background and to Herbart's theory of the Self. Keywords: History of SciencePhilosophy of NaturePsychophysical Relations Acknowledgments The paper has benefited from the valuable critique of two reviewers. The author also wishes to express his gratitude to a number of colleagues who were very helpful during this project, by way of comments, discussions, suggestions, hints to the literature, etc. Many thanks in particular to Eberhard Bauer, Thomas Filk, Kai Hauser, Michael Heidelberger, Jürgen Kornmeier, Reinhard Lang, Hans Primas, Erhard Scholz, and Jiří Wackermann. Notes [1] Our nomenclature adheres to the common (Cartesian) terms of the debate. For an incisive analysis of the mind/matter duality based on a radically different approach see Wackermann (Citation2008). [2] All translations to English are the author's if not stated otherwise. Italicized quotes denote the original German: “mache ich die Hypothese, dass der Weltraum mit einem Stoff erfüllt ist, welcher fortwährend in die ponderablen Atome strömt und dort aus der Erscheinungswelt (Körperwelt) verschwindet. Beide Hypothesen lassen sich durch die Eine ersetzen, dass in allen ponderablen Atomen beständig Stoff aus der 7Körperwelt in die Geisteswelt eintritt. Die Ursache, weshalb der Stoff dort verschwindet, ist zu suchen in der unmittelbar vorher dort gebildeten Geistessubstanz, und die ponderablen Körper sind hiernach der Ort, wo die Geisteswelt in die Körperwelt eingreift.” ‘Riemann's Other Hypothesis’ (OH) is an allusion to a mathematical conjecture known as the Riemann Hypothesis (RH). The RH counts among the greatest open problems in mathematics and generated, in stark contrast to the highly speculative OH, a great deal of research. Here we use ‘OH’ simply as a shortcut crediting the importance Riemann himself attached to the subject. Heaving the OH to the level of the RH is not intended in any way. [3] While correcting previously held views, Scholz's findings re-enthrone Riemann's own stance in this matter. That stance is clearly stated in the following citation: “the author is a Herbartian in psychology and epistemology (methodology and eidolology); in most cases, however, he cannot agree with Herbart's natural philosophy and the metaphysical disciplines (ontology and synechology) referring to it” (Riemann, Citation1892, p. 508; Scholz's translation). ‘Eidolology’ refers to Herbart's theory of the Self, ‘synechology’ to the philosophical foundation of the concept of space. [4] “Die Absicht dieses Werkes geht dahin, eine Seelenforschung herbeizuführen, welche der Naturforschung gleiche; in so fern dieselbe den völlig regelmässigen Zusammenhang der Erscheinungen überall voraussetzt, und ihm nachspürt durch Sichtung der Thatsachen, durch behutsame Schlüsse, durch gewagte, geprüfte, berichtigte Hypothesen, endlich, wo es irgend sein kann, durch Erwägung der Grössen und durch Rechnung.” [5] “Naturwissenschaft ist der Versuch, die Natur durch genaue Begriffe aufzufassen” [6] “Die Elemente des Bildes von der Welt sind von den entsprechenden Elementen des abgebildeten Realen gänzlich verschieden. Sie sind etwas in uns; die Elemente des Realen etwas ausser uns. Aber die Verbindungen zwischen den Elementen im Bilde und im Abgebildeten müssen übereinstimmen, wenn das Bild wahr sein soll.” [7] "Wird ein Element des Bildes durch eine Gruppe von feineren Elementen ersetzt, sodass seine Eigenschaften theils aus ihrer Verbindung sich ergeben und also zum Theil begreiflich werden, so wächst dadurch zwar unsere Einsicht in den Zusammenhang der Dinge, aber ohne dass die frühere Auffassung für falsch erklärt werden müsste.” [8] “Wir machen uns innere Scheinbilder oder Symbole der äusseren Gegenstände, und zwar machen wir sie von solcher Art, dass die denknotwendigen Folgen der Bilder stets wieder die Bilder seien von den naturnotwendigen Folgen der abgebildeten Gegenstände. …Die Bilder, von denen wir reden, sind unsere Vorstellungen von den Dingen; sie haben mit den Dingen die eine wesentliche Übereinstimmung, welche in der genannten Forderung liegt, aber es ist für ihren Zweck nicht nötig, dass sie irgendeine weitere Übereinstimmung mit den Dingen haben. In der Tat wissen wir nicht, und haben auch keine Mittel zu erfahren, ob unsere Vorstellungen von den Dingen mit jenen in irgend etwas anderem übereinstimmen, als allein in eben jener einen fundamentalen Beziehung.” Notably, the meaning of ‘picture’ (Bild) is different in Riemann and Hertz: Hertz's ‘pictures’ (as they are understood here) correspond to Riemann's ‘elements of the picture’ or ‘concepts’, whereas Riemann's ‘picture’ comprises the whole scenario, as it were. [9] For an elaboration of this idea, see Wackermann (Citation2008, pp. 200–202). [10] The sketch is not claimed to faithfully represent the views of Herbart, Riemann, or Hertz. In particular, Hertz's understanding of the ‘pictures’ may have been rather different (Heidelberger, Citation1998). [11] "[Der] Zweck [des Aufsatzes] ist, jenseits der von Galiläi und Newton gelegten Grundlagen der Astronomie und Physik ins Innere der Natur zu dringen.” [12] The debate on this point is sophisticated. In fact, as Riemann was well aware of, Newton himself rejected the notion of action at a distance as a “great absurdity” (Fragmente, p. 534). Instead, Newton invoked a “certain extremely subtle principle” (spiritus subtilissimus) apparently serving a similar purpose as the aether; see Newton (Citation1988, pp. 230–231). [13] “Der Grund für die allgemeinen Bewegungsgesetze für Ponderabilien … liegt im inneren Zustande derselben. Versuchen wir aus unserer eigenen Wahrnehmung nach der Analogie auf denselben zu schliessen. Es treten in uns fortwährend neue Vorstellungsmassen auf, welche sehr rasch wieder aus unserem Bewusstsein verschwinden. Wir beobachten eine stetige Thätigkeit unserer Seele. Jedem Act derselben liegt etwas Bleibendes zu Grunde, welches sich bei besonderen Anlässen (durch die Erinnerung) kundgiebt, ohne einen dauernden Einfluss auf die Erscheinungen auszuüben. Es tritt also fortwährend (mit jedem Denkact) etwas Bleibendes in unsere Seele ein, welches aber auf die Erscheinungswelt keinen dauernden Einfluss ausübt. Jedem Act unserer Seele liegt also etwas Bleibendes zu Grunde, welches mit diesem Act in unsere Seele eintritt, aber in demselben Augenblick aus der Erscheinungswelt völlig verschwindet.” [14] “Mit jedem einfachen Denkact tritt etwas Bleibendes, Substantielles in unsere Seele ein. Dieses Substantielle erscheint uns zwar als eine Einheit, scheint aber (in sofern es der Ausdruck eines räumlich und zeitlich ausgedehnten ist) eine innere Mannigfaltigkeit zu enthalten; ich nenne es daher ‘Geistesmasse’.—Alles Denken ist hiernach Bildung neuer Geistesmassen. Die in die Seele eintretenden Geistesmassen erscheinen uns als Vorstellungen; ihr verschiedener innerer Zustand bedingt die verschiedene Qualität derselben. ” [15] “Die Geistesmassen bedürfen zum Fortbestehen keines materiellen Trägers und üben auf die Erscheinungswelt keine dauernde Wirkung aus. Sie stehen daher in keiner Beziehung zu irgend einem Theile der Materie und haben daher keinen Sitz im Raume. Dagegen bedarf alles Eintreten, Entstehen, alle Bildung neuer Geistesmassen und alle Vereinigung derselben eines materiellen Trägers. Alles Denken geschieht daher an einem bestimmten Ort. (Nicht das Behalten unserer Erfahrung, nur das Denken strengt an …)” [16] Accordingly, Herbart, in his physics-inspired mathematical psychology, conceives of the representations as forces acting against each other. [17] “Die Verknüpfung zwischen Geist und Materie in den Thieren, insbesondere aber im Menschen, hat viel Wunderbares, das auf die Weisheit der Vorsehung muss zurückgeführt werden; aber sie hat es nicht da, wo man es zunächst zu suchen pflegt, weil man die Materie für real hält, sofern sie räumlich existirt; und weil man den menschlichen Geist als ein ursprüngliches Denken, Fühlen, Wollen betrachtet: so dass zwischen beiden jedes Mittelglied fehlt. Man suche hinter der Materie, als räumlicher Erscheinung, die einfachen und innerlich bildsamen Wesen, aus denen diese Erscheinung entspringt; man sehe den Geist an als die vorstellende Seele; man erinnere sich, dass den Vorstellungen, als Selbsterhaltungen der Seele, andre Selbsterhaltungen in anderen Wesen (zunächst in den Elementen des Nervensystems) entsprechen müssen: so wird man einsehn, dass die Kette zusammengehöriger Selbsterhaltungen wohl noch weiter, dass sie durch ein ganzes System von Wesen, die sich zusammen als Ein Körper darstellen, fortlaufen könne; und man wird es nicht mehr räthselhaft finden, wenn von der Spitze des Fusses bis zum Gehirn und bis in die Seele eine Folge von innern Zuständen, ohne Zeitverlauf und ohne alle räumliche Bewegung,—dergleichen jedoch als begleitendes Phänomen vorkommen kann,—sich vorwärts und rückwärts erstreckt.” [18] That does not mean that Riemann was only marginally interested in physiology. For example, in his last, unfinished paper “Mechanics of the ear” he picked up Helmholtz's Lehre von den Tonempfindungen and entered into considerable anatomical and physiological detail. See also Laugwitz (Citation1996, p. 280) and Smadja (Citation2004). [19] Another suggestion I owe to H. Primas, T. Filk, and J. Kornmeier (independently) is to translate ‘spiritual mass’ as ‘information’. This would go with the immaterial nature of the SpMs as well as with aspects of information production, transformation, transmission, and storing in the brain, thus could be an interesting idea to pursue. [20] Herbart was not naïve on this point. While acknowledging that some of his speculations might be “ridiculous,” he clearly assumes that mental activity must somehow be implemented in the brain, materially. At the same time, he holds that the nervous system is a, miraculously purposeful, servant of the soul (but also can become a burden in the case of nervous diseases; Herbart, Citation1850, p. 116). To be sure, Herbart also simply is in error sometimes, e.g., when he rejects the idea that electro-chemical processes should be relevant to nerve physiology. Even here, however, he is lucid, adding “there could be something to it, and yet, the most important issues would remain unanswered; and in the end one mystery would be replaced by another one” (Herbart, Citation1850, p.113). [21] That may in part be due to the style of his writings which often read as if directed to students rather than to other scholars. [22] See, e.g., the report of T. A. Hirst on a séance that took place on 24th April 1853 in an illustrious German evening party (Gardner & Wilson, Citation1993). [23] Herbart was of course influenced by German idealism, if only by distancing himself from its protagonists (deriding, e.g., Kant's and Schelling's Intellectuale Anschauung). The unity of nature, the desire to look for single, fundamental principles, were central ideas of German Frühromantik and idealism that may well have reverberated in Riemann's (and Herbart's) speculations. Another impression that may, or may not, come to mind when reading Riemann's Fragmente and records allowing a glimpse on his personality is that Riemann might have considered it a religious duty to try to trace the admirable expediency (Zweckmässigkeit) of nature in its wholeness.
Referência(s)