Artigo Revisado por pares

Die Suche nach bergenden Räumen als Reise‐ und Schreibprogramm. Annemarie Schwarzenbachs journalistische Afrika‐Texte

2012; Wiley; Volume: 67; Issue: 1 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1600-0730.2011.01035.x

ISSN

1600-0730

Autores

Sofie Decock,

Tópico(s)

Narrative Theory and Analysis

Resumo

Die Reiseschriften der Schweizer Autorin Annemarie Schwarzenbach (1908–1942) wurden in der Forschung vor allem als Topographien der Orientierungs‐ und Heimatlosigkeit gelesen, die von Narrativen des Identitätsverlusts und des Scheiterns durchzogen sind. Eine nähere Untersuchung ihrer bislang kaum beachteten journalistischen Afrika‐Texte, die in den Jahren 1941 und 1942 entstanden, zeigt jedoch eine vermehrte textuelle Konstruktion nicht‐illusorischer bergender und erwärmender Orte, die im Zeichen des für das Schreiben der Autorin wichtigen diskursiven Konzepts der „liebenden Eroberung und Umarmung“ steht. Diese als positiv erfahrenen Orte, denen ein heterotopischer oder auch utopischer Status eigen ist, weisen zudem eine Verwandtschaft auf mit unterschiedlichen Heimat‐Konzepten, denen der Rückgriff auf klassische, traditionelle Ursprungsmythen gemeinsam ist. Diese auffälligen Entwicklungen in Schwarzenbachs Werk lassen sich vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs lesen und verstehen und als Versuche werten, gegen die destruktiven Kräfte des Kriegs anzuschreiben und alternative Räume des Schutzes und der Heimatlichkeit zu evozieren.

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