Vernetzung der Hydrogeologie mit Nachbardisziplinen: eine Zukunftsoption?
2009; Springer Science+Business Media; Volume: 14; Issue: 1 Linguagem: Alemão
10.1007/s00767-009-0098-9
ISSN1432-1165
Autores Tópico(s)Hydrology and Watershed Management Studies
Resumoliebe leserinnen und leser! auf der iaH-tagung 2008 in toyama, Japan, wurde unser ehemaliger FH-dGG-Vorsitzender Willi Struckmeier zum neuen iaH-Prasidenten gewahlt. die iaH ist mit derzeit 3.500 Mitgliedern aus 135 landern die wohl bedeutendste internationale institution auf dem Grundwassersektor. aufgrund seiner langjahrigen Mitgliedschaft sowie seinen vielfaltigen aufgaben innerhalb der iaH, zunachst als Vice President Western Europe und anschliesend Secretary General, ist Willi Struckmeier der beste Kandidat, um die iaH weiter zu entwickeln und im internationalen Konzert der auf dem Wassersektor tatigen organisationen zu verankern. Stellvertretend fur die deutschen Mitglieder der iaH und im Namen der Mitglieder der FH-dGG mochte ich ihm ganz herzlich zur Wahl zum iaH-Prasidenten gratulieren und alles Gute fur dieses sicher nicht einfache amt wunschen. ich habe den Einstieg in mein Editorial uber die iaH bewusst gewahlt. Zum einen war es mir ein personliches anliegen die Gluckwunsche auszusprechen, zum anderen sind wir so bereits in die thematik meines Editorials eingetaucht. der erste gemeinsame Fachkongress von iaHS und iaH im September 2009 in Hyderabad, indien, stellt ein Beispiel fur die zunehmende Bedeutung der internationalen Vernetzung der Hydrogeologie mit ihren Nachbardisziplinen dar. Wenn Sie das Programm der tagung in Hyderabad (http://www.appliedhydrology.org/ iahs/iahshome.view) studieren, werden Sie feststellen, dass neben originaren themen der beteiligten organisationen, neue themen aufgegriffen werden, die zu einem grosen teil in der diskussion uber die auswirkungen der weltweiten Klimaanderung verankert sind. Mario Schirmer hatte in seinem Editorial (Grundwasser 3/2008) bereits auf den „iPCC (intergovernmental Panel on Climate Change) Climate Change 2007: Synthesis report“ hingewiesen. ich mochte einige aspekte aufgreifen um die Bedeutung der Vernetzung der Hydrogeologie mit ihren Nachbardisziplinen im Hinblick auf eine zielgerichtete abminderung von weltweiten Klimafolgen herauszustellen. im Sommer 2008 fand in der ugandischen Hauptstadt Kampala die erste internationale Konferenz „Groundwater & Climate in africa“ statt. die auf der tagung vorgestellten, teils unterschiedlichen Klimaszenarien haben eines gemeinsam: sie verdeutlichen, dass es in unterschiedlichen teilen von afrika zu grundlegend verschiedenen auswirkungen des Klimawandels kommen wird. Neben „Gewinnern“ der Klimaanderung, lander die auf generell feuchtere Bedingungen hoffen konnen, wird es auch „Verlierer“ geben, die sich auf trockenere Klimabedingungen einstellen mussen. auch wenn die Anderungen in den jahrlichen Niederschlagshohen auf den ersten Blick marginal erscheinen, so haben sie dennoch immer grosraumige Veranderungen der Vegetationszonen zur Folge. Neben der Anderung der absoluten Niederschlagsmengen kommt es auch zu einer zunehmenden Variabilitat des Klimas. in vielen Entwicklungslandern bedeutet eine abnehmende Verlasslichkeit des Klimas eine grose Herausforderung fur niederschlagsbasierte agrarwirtschaften, was sich auf die Nahrungsmittelsicherheit negativ auswirken kann. infolge langerer durrephasen mit zeitweise auftretenden Starkniederschlagsperioden wird es in diesen landern daher fast zwangslaufig zu einer Ausweitung des Bewasserungslandbaues und somit zu einer verstarkten Grundwassernutzung kommen, da Oberflachengewasser nur wahrend weniger Monate im Jahr zur Verfugung stehen. in Europa wird es infolge der steigenden Nachfrage nach lebensmitteln, aber auch Bio-treibstoffen, mittelfristig zu einer Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion kommen. diese Steigerung kann zum einen durch die Umwidmung ehemaliger Stilllegungsflachen erreicht werden, auf der anderen Seite wird es auch in Europa zu einer ausweitung des Beregnungsfeldbaus kommen. So gibt es in den zentralen und sudlichen departments Frankreichs kaum noch ein Feld ohne anschluss an grosraumige Bewasserungsstrukturen (siehe: http:// www.cemagref.fr). Betrachtet man in diesem licht die Bedingungen unserer ostlichen Bundeslander, so entsteht hier fur die Hydrogeologie ein neues 10.1007/s00767-009-0098-9
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