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Über den Einfluß der Struktur des Futters auf die Verdauungsvorgange im Pansen

1964; Wiley; Volume: 19; Issue: 1-5 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1439-0396.1964.tb00887.x

0044-3565

A. Orth, W. Kaufmann,

Agronomic Practices and Intercropping Systems

Zusammenfassung Zur weiteren Klärung des Einflusses der Struktur von Rauhfutter auf die Verdauungsvorgänge im Pansen von Milchkühen wurden am Institut für Milcherzeugung der Bundesversuchs‐ und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel verschiedene Untersuchungen angestellt. Gleiches Heu wurde in unzerkleinerter Form, in gemahlener Form und in gemahlener und gepreßter Form (Pellets) an Kühe mit Pansenfistel verfüttert. Bei Verfütterung von zerkleinertem Heu, insbesondere bei den Pellets, wurden im Pansen höhere Konzentrationen an flüchtigen Fettsäuren gemessen gegenüber der Verfütterung von unzerkleinertem Heu. Der Anstieg bei Propion‐ und Buttersäure war größer als bei Essigsäure und erreichte 15 bis 35% Zunahme. Die pH‐Werte im Pansen zeigten einen entsprechenden Abfall. Aus diesen Werten ist zu schließen, daß das stark zerkleinerte Heu von der Pansenflora besser abgebaut wird als das Heu in unzerkleinertem Zustand. Eine schlechtere Ausnutzung infolge des schnelleren Absinkens des zerkleinerten Materials im Pansen konnte nicht festgestellt werden. Bei der Verabreichung des zerkleinerten Heues war eine Zunahme der Trockensubstanz des Panseninhaltes um 2 bis 3% festzustellen. Weiterhin wurden Messungen der Pansenmotorik mit Hilfe einer Wasserblase und eines daran angeschlossenen Wassermanometers vorgenommen. Diese Messungen ergaben bei dem Heu in unzerkleinerter Form (8 kg) einen motorischen Druck bei den Kontraktionen yon etwa 34 cm Wassersäule. Bei der Verfütterung von Heu‐Pellets (8 kg) lagen die Werte bei 17 bis 18 cm und bei Heumehl (5 kg) bei 24 bis 26 cm Wassersäule. Die Verabreichung des zerkleinerten Heues führte zu einer geringeren Füllung der Vormägen und erzeugte einen geringeren Druck. Bei der Verabreichung von stark zerkleinertem, gemahlenem Heu muß auf Grund der Ergebnisse in zwei Wirkungen unterschieden werden. Positiv wirkt sich die feine Struktur auf die Fermentation aus, während sich ein negativer Effekt auf die Motorik des Pansens ergibt. Die relativ starke negative Wirkung auf die Motorik läßk hinsichtlich der Verfütterung von stark zerkleinertem Heu in gemahlener oder gemahlener und gepreßker Form erhebliche Bedenken aufkommen. Die Bedenken werden dann besonders stark, wenn die Tagesmengen des feinstrukturierten Rauhfutters einen großen Teil der Gesamtration ausmachen würden.