Zur Morphologie, Biologie und Bekämpfung des Erlenwürgers Cryptorrhynchus lapathi L. (Col. Curcul.) in Ungarn

1961; Wiley; Volume: 49; Issue: 1-4 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1439-0418.1961.tb02860.x

ISSN

0044-2240

Autores

L. Szalay‐Marzsó,

Tópico(s)

Entomological Studies and Ecology

Resumo

Zusammenfassung In Ungarn wurden im Laufe der Jahre 1958 und 1959 eingehende Untersuchungen über die Biologie des in den Korbweidenkulturen von Jahr zu Jahr immer mehr zunehmende Schäden anrichtenden C. lapathi L. sowie Versuche zur Ausarbeitung einer zeitgemäßen Bekämpfungsmethode angestellt. Die Entwicklungsdauer von C. lapathi ist in Ungarn einjährig, erstreckt sich jedoch auf zwei Vegetationsperioden, und die Überwinterung erfolgt in den Weidenstöcken als Larve des ersten Stadiums bzw. im dürren Laub als Imago. Aus den durch überwinterte, größtenteils aber durch die Jungkäfer im Laufe des Sommers und Herbstes gelegten Eier schlüpfen die Larven nach einer durch die Temperatur stark beeinflußten Embryonalentwicklung noch vor Eintritt des Winters, beginnen jedoch erst im darauffolgenden Frühjahr eine intensivere Entwicklung. Im Laufe dieser Entwicklung machen sie fünf Larvenstadien durch und verwandeln sich zu Beginn des Monats Juli zu Imagines. Die Larvengänge verlaufen anfangs unter der Rinde, sodann im Bast‐, Splint‐ bzw. Holzteil, die Verpuppung erfolgt im Innern der Ruten oder im Stock. Die Jungkäfer verlassen ihre Puppenkammer in der zweiten Hälfte Juli, paaren sich im August‐September und legen ihre Eier in kleine Höhlungen, die sie an der Basis der Ruten in der dünnen Rinde verfertigen. Die durchschnittliche Eizahl eines Weibchens beträgt nach den in Freiland‐Isolatoren gemachten Beobachtungen 9–10 Stück; nach erfolgter Überwinterung legen sie im nächsten Jahr noch 6–9 Eier. Ein großer Teil der Vollkerfe geht noch vor Eintritt des Winters zugrunde, und nur etwa 30% der Jungkäfer überwintert. Hinsichtlich der Aktivität der Käfer ist das Temperaturoptimum 25° C, bei niedrigerer oder höherer Temperatur kann Nahrungsaufnahme und Kopula seltener beobachtet werden. Die Käfer benehmen sich äußerst vorsichtig, bei Störung lassen sie sich zu Boden fallen, wo sie wegen ihrer Schutzfärbung schwer zu entdecken sind. Während der Nahrungsaufnahme bevorzugen sie die Korbweidenarten Salix americana und S. cannabina sowie die wilden Weidenarten. An Erlen, Birken und Pappeln waren selbst in stark befallenen Kulturen keine Käfer‐oder Larvenschäden anzutreffen. Die Verbreitung des C. lapathi geschieht in neu angelegten Weidenkulturen durch von Larven befallene Stecklinge; sie kann aber auch durch aktiven Flug der Imagines erfolgen, den zu beobachten wir im Laufe unserer Untersuchungen Gelegenheit hatten. Die sehr resistenten Larven und Käfer widerstehen den meisten als erfolgreich bekannten Insektiziden und chemischen Präparaten. Doch wurde auf Grund der im Jahre 1958 durchgeführten Vorversuche in den Weidenkulturen Ende 1959 eine vollkommen erfolgreiche Bekämpfung der Käfer auf einem über 1000 Hektar umfassenden Gebiet mit Bestäubung durch Wofatox (30 kg pro ha) durchgeführt. Zur Ergänzung der Bekämpfung wurden die in den Ruten überwinterten Larven im Herbst mittels eigens konstruierter Werkzeuge aus den Weidenhegern entfernt.

Referência(s)